Neue Gewinne bei Flüchtlingsheimbetreiber EHC
Unternehmen versiebenfacht Umsatz innerhalb von nur drei Jahren
Asyl - Zentrum: gute Geschäfte für EHC (Foto: pixelio.de/Timo Klostermeier) |
Essen (pte020/03.04.2018/13:30) Deutschlands größter Flüchtlingsheimbetreiber European Homecare (EHC) http://eu-homecare.com hat im Jahr 2016 seinen Umsatz um 56 Prozent auf 277 Mio. Euro gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr nahm auch der Gewinn um knapp 27 Prozent auf 32 Mio. Euro zu. Aufgrund des Rückgangs an Asylbewerberzahlen ist EHC selbst über dieses Ergebnis überrascht, bremst aber Erwartungen für die Zukunft.
Auslastung sorgt für Rekordplus
Auch die Eigenkapitalrendite von European Homecare wirft Zahlen eines erfolgreichen Geschäftsjahres aus: Für jeden eingesetzten Euro erwirtschaftete das Unternehmen einen Euro Gewinn. Von 2014 bis 2016 konnte EHC seinen Umsatz um 238 Mio. Euro steigern. Während 2015 noch 1100 Personen in 120 Einrichtungen beschäftigt waren, kletterte die Mitarbeiterzahl im Folgejahr auf 2.700 - obwohl nur fünf neue Einrichtungen hinzukamen.
"Anders als erwartet", wie einem Lagebericht des Unternehmens zu entnehmen ist, habe das Management um CEO Sascha Korte das Ergebnis des Geschäftsjahres 2016 aufgenommen. Als Grund für das positive Jahr gibt EHC eine hohe Auslastung der Heime an, gleichzeitig bremst man allzu hohe Erwartungen für die Zukunft: Im zweiten Halbjahr 2016 sei der Umsatz bereits um 14 Prozent zurückgegangen, für 2017 prognostiziert European Homecare weitere Rückgänge bei Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterzahl. Da die Zahlen Asylsuchender in Deutschland rückläufig sind, werde sich das Geschäft in Zukunft im "viel niedrigeren Niveau einpendeln".
Keine gänzlich weiße Weste
In der Vergangenheit fielen Berichte über EHC nicht immer positiv aus. Neben Schlägereien und schlechten hygienischen Standards der Flüchtlingsheime hatte es 2014 Berichte über Misshandlungen seitens externer Sicherheitsleute gegeben. Auch gegen Firmenchef Korte persönlich war damals ermittelt worden. Zudem stand EHC in der Kritik, horrende Pauschalen von Kommunen für die Unterbringung von Flüchtlingen zu verlangen. So sollen der Stadt Essen tausendfache Kosten von 1.700 Euro monatlich für in Zelten untergebrachte Asylsuchende entstanden sein.
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