Die Stadt der Helden: Wels inszeniert seine römische Geschichte multimedial neu
Wels (ptp027/25.04.2018/14:45) Die Rekonstruktion des Meilensteins am Zwinger, das in die Hausfassade eingemauerte Grabmedaillon am Stadtplatz oder die römische Ausstellung im Minoritenkloster: Viele Fundstücke in Wels deuten darauf hin, dass sich hier eine bedeutende römische Stadt befand. Ovilava! Anlässlich der oberösterreichischen Landesausstellung mit dem Thema "römisches Erbe", lassen die Tourismusverantwortlichen der Stadt Wels die Römerzeit dreidimensional wiederauferstehen. Die App "Helden der Römerzeit", eine Kombination aus Augmented Reality und Storytelling wird das wichtige römische Erbe der Stadt interaktiv und spannend in Szene setzen.
Von der ersten Hälfte des ersten bis ins fünfte Jahrhundert lenkten die Römer die Geschicke der Provinz Norikum und damit auch von Ovilava, dem römischen Wels. Die Lage am Fluss Traun und zugleich an der Kreuzung zweier wichtiger Handelswege führte zu einem raschen Anwachsen der Siedlung. Wels erlangte als Verkehrsknotenpunkt große Bedeutung. Kaiser Hadrian verlieh Ovilava das Stadtrecht, ausgestattet mit einem großen Verwaltungsbezirk. Etwas später, im Zuge der Reformen Kaiser Diokletians, wurde Ovilava Hauptstadt der neuen Provinz Ufernorikum.
Die römische Geschichte ist in Wels bereits seit vielen Jahren auch ein touristisches Thema. Dank eines kompetenten wissenschaftlichen Teams sowie engagierter Privatinitiativen steht den Gästen eine breite Palette an Angeboten zur Verfügung: historisch fundiert im Museum oder facettenreichaufbereitet an den mittlerweile 28 Stationen des Römerweges, der quer durch die Stadt führt. Wels liegt darüber hinaus am grenzüberschreitenden, 242 Kilometer langen Römerradweg.
Digitaler Impuls holt die Römer ins 21. Jahrhundert
"Die multimediale Welt fordert auch uns Touristiker. Es war an der Zeit das Thema Römer neu zu interpretieren und einen starken, digitalen Akzent zu setzen", so Peter Jungreithmair, Geschäftsführer der Tourismusregion Wels. Zielsetzung war, den aktuellen, multimedialen Trends Rechnung zu tragen und dem oft verstaubten Image der römischen Geschichte entgegenzuwirken. Ermöglicht wurde die Umsetzung durch ein Interreg-Projekt in Kooperation mit Touristikern in Oberösterreich und Ostbayern.
Das Resultat ist eine interaktive Multimedia-Tour mittels App. Augmented-Reality-Anwendungen lassen an verschiedenen Standorten spielerisch und interaktiv römische Bewohner der Stadt sowie szenische Darstellungen aufleben. Mit Hilfe aufwändiger und historisch fundierter 3D-Rekonstruktionen, Audios und Videos taucht der User in den römischen Alltag ein. Der technische Support kam von der Firma Fluxguide. Der Spezialist in der Entwicklung mobiler Lösungen für Wissensvermittlung, Besucherinformation, E-Learning und Smart Cities lieferte eine maßgeschneiderte Apps für Einheimische und Gäste.
Kostenlose App "Helden der Römerzeit"
Die App ist spielerisch aufbereitet, unterhält, überrascht und animiert mehr über die römische Geschichte in Erfahrung zu bringen. Die Story: Kaiser Hadrian kommt nach Ovilava um eine Delegation an Helden zusammenzustellen, die Rom aus der Krise helfen sollen. Auf dem Weg durch die Stadt spürt der Spieler an neun verschiedenen Standorten Verbündete auf.
Der Schmied Septimus Ursus soll zum Beispiel Werkzeuge für die Rekonstruktion Roms formen, der Tuchhändler Caius Betuus Communis kann die Stoffe für die frierenden Menschen in Rom liefern und der freigelassene Argentonius Martialis weiß, wie man Ziegel brennt und soll den Wiederaufbau unterstützen. Die Helden haben keine fixen Standorte, bei jedem Rundgang findet man sie an unterschiedlichen Spots, die mit speziellen Schildern markiert sind.
Hat man die App kostenlos am Mobilgerät installiert, lösen diese sogenannten Targetschilder die animierten Augmented-Reality-Inszenierungen aus. So erscheint virtuell ein bronzenes Reiterstandbild direkt neben der Traunbrücke und öffnet sich das Tor der gigantischen Stadtmauer in der Adlerstraße. In der Pfarrgasse nimmt der User am Begräbnis der Ursa teil. Am Kaiser-Josef-Platz schweben Minerva, Merkur, Jupiter, Venus und der Hausgott Lar am römischen Götterhimmel und ein Stückchen weiter dampft es aus den Töpfen der Garküche. Einen Bildungseffekt hat die App natürlich auch. Wer die historischen Kurzerläuterungen aufmerksam studiert und die Quizfragen richtig beantwortet, sammelt Punkte und kann sich über eine Aufmerksamkeit in der Wels Info freuen.
Lebendige Folder: der dreidimensionale Gardereiter am Stadtplan
Wels macht nicht nur die römische Geschichte lebendig. Einen Einblick in die multimediale Welt liefern bereits die in diesem Zusammenhang produzierten Folder und Karten. Sobald die App am Mobilgerät installiert ist, erhält auch der Folder eine neue Dimension: ein römischer Gardereiter poppt mitten am Stadtplan auf. Und nicht genug damit: es bewegt sich auch sein Pferd! Wer nachweislich alle Stationen absolviert hat, wird mit einer Kartensammlung der Helden belohnt. Und auch hier gilt: Mobilgerät ranhalten und staunen was passiert.
Wels Info, Stadtplatz 44, 4600 Wels, http://www.wels.at
(Ende)Aussender: | Wels Tourismus |
Ansprechpartner: | Gerda Niederhofer |
Tel.: | 07242/67722-20 |
E-Mail: | gerda.niederhofer@wels.at |
Website: | www.wels.at |