Handwerk trifft Technologie - In der Tischlerei Baumgartner hat die Zukunft schon längst begonnen
NÖBEG unterstützte das Unternehmen beim größten Ausbau seit Bestehen
St. Pölten/St. Leonhard am Forst (pts017/02.07.2018/10:00) Die Möbelmanufaktur Baumgartner GmbH in St. Leonhard am Forst wurde im Jahr 1989 von Herbert Baumgartner gegründet. Er führt jetzt das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn Philipp. Ursprünglich war die Firma in der Produktion von Fenstern und Türen tätig. Später positionierte man sich als Stiltischlerei. Jetzt ist der Unternehmer nicht nur Experte für Möbelmaßarbeit, sondern investiert in Industrie 4.0. Dadurch können vollautomatisch Möbelelemente höchster Qualität und Präzision produziert werden, die vom Kunden vielfach kombinierbar zusammengestellt werden.
"Man sieht an diesem Beispiel gut: Die Unternehmen müssen bereit sein, bekannte Pfade zu verlassen und die Entwicklungen der Zukunft für ihr Arbeitsgebiet, ihre Branche umzusetzen und neue Märkte zu erobern. Wir unterstützen die Wirtschaft auf diesem spannenden Weg in Richtung Digitalisierung und tragen so auch weiterhin zur erfolgreichen Positionierung des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich bei", so Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.
Ein wichtiges Ziel für das Land Niederösterreich ist es, Unternehmen und Menschen dabei zu unterstützen, fit für die Herausforderungen der digitalen Zukunft zu werden. Im gesamten Wirtschaftsressort wurden gemeinsam zahlreiche Initiativen und Maßnahmen gesetzt um Unternehmen bei diesem Wandel zu unterstützen, um Menschen zu qualifizieren und das nötige Bewusstsein zu schaffen.
Größter Ausbau seit Bestehen
Anfang Juli 2016 ist der Startschuss zur größten Betriebserweiterung in der Firmengeschichte der Möbelmanufaktur Baumgartner gefallen. Im ersten Schritt wurde eine 1060m^2 Ausfertigungshalle errichtet. Hier werden die Möbel und Möbelteile zusammengebaut, verpackt und versandbereit gemacht. Im gleichen Zug wurden Lagerkapazitäten (480m^2) sowie ein neuer Schauraum mit Büro errichtet.
"Wir beschäftigen im Moment 14 erfahrene und verlässliche Mitarbeiter, überwiegend technologieinteressierte Tischlereitechniker, die sich mit externer Weiterbildung entsprechendes Know-How aneignen, erklärt Philipp Baumgartner. "Wir sind auch immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, vor allem Tischler. Unser Betrieb bildet Lehrlinge aus und bietet auch für Praktikanten die Möglichkeit in einem modernen Familienbetrieb hinein zu schnuppern."
Maschinenpark der Extraklasse - Sichere Prozesse durch intelligente Software
Im zweiten Schritt erfolgte die konsequente Umsetzung des "Industrie 4.0"-Konzeptes. Wichtigstes Projekt für die Zukunft ist das Partnershop Konzept Elemento. Dieser Onlineshop ermöglicht den Tischlerkunden die rasche und einfache Bestellung von Korpussen, Zuschnitten und Fronten.
Kern dieses Projektes ist eine vollautomatisierte Laserbekantungs- und Kommissionierungsanlage. In dieser Anlage wird modernste Fertigungsleittechnik eingesetzt, welche in Zusammenarbeit mit dem führenden Softwarehaus für Automation "3Tec" speziell entwickelt wurde.
Diese intelligente Software steuert den Produktionsprozess größtenteils vollautomatisch. Werkstücke werden im Büro datentechnisch aufbereitet, sodass alle am Arbeitsprozess beteiligten Personen und Maschinen genau wissen, was sie zu tun haben. Vom Auftragseingang bis zur Auslieferung vergehen nur 48 Stunden.
Bei der Umsetzung dieses Projektes wurde das Unternehmen von der NÖBEG mit dem Beteiligungsmodell für Investitionen unterstützt. NÖBEG Prokurist Franz Walch bekräftigt: "Als NÖBEG sind wir sehr stolz, dass wir einen starken Familienbetrieb wie die Firma. Baumgartner bei diesem großen Industrie 4.0 Projekt finanzieren und begleiten können. Mit der geförderten NÖBEG-Beteiligung und ihrer Flexibilität bei der Rückzahlung konnte insgesamt ein für das geplante Wachstum des Unternehmens optimales Finanzierungspaket geschnürt werden."
Mit der Fertigstellung der Betriebserweiterung erwartet sich Philipp Baumgartner einen deutlichen Leistungsanstieg bei gleichzeitig effizienten Produktionsbedingungen. Außerdem schafft man im Zweischichtbetrieb Produktionskapazitäten für rund 2.000 Teile pro Tag (anstelle derzeit 600). Auch eine Aufstockung des Personals ist geplant.
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