Hohes Gehalt des Chefs motiviert viele Angestellte
Wissen über hohen Lohn verlängert oft die Anwesenheit am Arbeitsplatz
Gehalt: Hoher Lohn des Chefs ist motivierend (Foto: Tim Reckmann, pixelio.de) |
Boston/Los Angeles (pte002/10.08.2018/06:05) Eine Studie der Harvard Business School http://hbs.edu und University of California, Los Angeles http://ucla.edu zeigt, dass Angestellte dazu neigen, den monatlichen Lohn ihres Chefs zu unterschätzen. Viele Mitarbeiter arbeiten jedoch umso härter, sobald sie herausgefunden haben, dass ihr Chef wesentlich mehr verdient als erwartet.
Produktivität steigt
Die Forscher führten für die Erhebung der Daten einen Feldversuch mit einer Stichprobe von 2.060 Angestellten einer großen Geschäftsbank durch. Mitarbeiter, die dabei erfuhren, dass die Gehälter ihrer Chefs höher waren als zuvor angenommen, verbrachten anschließend deutlich mehr Zeit im Büro, verschickten mehr E-Mails und konnten ihre Verkaufszahlen steigern.
Je größer der Abstand zum zuvor geschätzten Gehalt des Chefs war, desto produktiver wurde ein Mitarbeiter. Angestellte, die feststellten, dass das Gehalt ihres Chefs um zehn Prozent höher war als angenommen, verbrachten durchschnittlich pro Tag fünf Minuten mehr an ihrem Arbeitsplatz. "Es ist eigentlich überraschend, dass Mitarbeiter vom höheren Gehalt ihres Chefs motiviert werden, statt dass sie sich darüber ärgern", sagt der mitwirkende Studienautor Ricardo Perez-Truglia.
Anstreben einer Lohnerhöhung
"Der Grund dafür ist, dass ein höheres Gehalt angestrebt wird. Die Angestellten haben einen zusätzlichen Anreiz, hart zu arbeiten, damit sie befördert werden und vielleicht eines Tages die Löhne ihrer Chefs verdienen", so Perez-Truglia. Die Studienautoren waren zudem in der Lage zu berechnen, dass Angestellte bei jeder einprozentigen Erhöhung des Gehalts eines anderen Mitarbeiters reagierten, indem sie die Anzahl ihrer geleisteten Stunden um 0,94 Prozent reduzierten.
Es stellte sich heraus, dass Arbeitende, die glauben, dass ihre Kollegen mehr Gehalt bekommen als sie selbst, sehr wahrscheinlich weniger bemüht arbeiten und weniger E-Mails senden. Die Negativität beeinträchtigt dabei ihre Gesamtleistung. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, steigt in diesem Kontext. "Wenn Sie feststellen, dass Kollegen weniger verdienen als Sie bisher dachten, wirkt sich das positiv auf viele Dimensionen aus, die wir gemessen haben, einschließlich des Umsatzes", erklärt Studienautorin Zoë Cullen.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Sabrina Manzey |
Tel.: | +43-1-81140-305 |
E-Mail: | manzey@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |