"Jeder kann den Federweißen jetzt so trinken, wie er ihn mag"
Federweißenpionier Mohr-Gutting sorgt für individuelles Geschmackserlebnis
Neustadt-Duttweiler (pts028/14.08.2020/16:20) "Die Trauben sind top-gereift", freut sich Simone Gutting. Schon am kommenden Montag ist Erntestart für Solaris und Ortega, die frühreifen weißen Sorten. Die zweite Lese folgt am 24.8. - dann auch für die roten Trauben, für den Regent. Und abgefüllt wird der erste Federweiße des Jahres bereits am Folgetag. Per Kühlwagen einer Spedition geht er dann ganz frisch über Nacht an Fachhändler und Hofläden in ganz Deutschland.
"Wir verfügen derzeit über 40.000 Liter Kühlkapazität für unseren Traubenmost", erzählt die Enkelin des legendären Pfälzer Federweißenpioniers Franz Mohr. "Mit unseren Übernacht-Lieferungen, auf Wunsch jede Woche neu, auch in kleineren Mengen für die Händler, steht unser Federweißer immer frisch in den Regalen. Damit kann jetzt jeder seinen Federweißen so trinken, wie er ihn mag. Zum Beispiel unseren roten. Frisch aus dem Kühlschrank entfaltet er seine besonderen, kirschigen Aromen. Und wer den Federweißen lieber etwas herber mag, der lässt ihn etwas gären und wartet eben 1-2 Tage mit dem Genuss."
Eine pfiffige Idee machte Franz Mohr zum Federweißenpionier
Der Federweißer hat beim heute zertifizierten Bio-Weingut Mohr-Gutting eine über 60jährige Tradition. "Mein Großvater Franz Mohr hatte eine pfiffige Idee, wie er den neuen Wein schon Anfang September anbieten konnte. Damals, in den 50er Jahren, beherrschten noch die italienischen Federweißen den Markt. Das lag an der früheren Reife der Trauben in Italien. Aber auch an der strengen deutschen Leseordnung, die einen Erntestart oft erst im Oktober erlaubte. Mein Großvater umging diese Bürokratie, indem er einen Weinberg mit einer frühreifen Rebsorte bepflanzte. Um diese Trauben vor Bienenfraß und Verderb zu retten, bekam er für die Lese dieser Trauben eine Ausnahmegenehmigung. So konnte er den ersten Federweißen im Lande anbieten." Über den jungen Wein von Franz Mohr aus Duttweiler in der Pfalz berichtete bald die Presse in ganz Deutschland.
Was einst als "Steckenpferd" begann, ist für das heutige Bio-Weingut Mohr-Gutting zu einem eigenen, wichtigen Geschäftszweig geworden. "Schon rein äußerlich unterscheidet sich unser Federweißer vom üblichen Angebot. Denn unsere Flaschen verfügen über einen hochwertigen BVS-Schraubverschluss (Longcap) und sind alle auch mit unserem prägnanten Logo etikettiert. Es zeigt das Porträt meines Großvaters Franz Mohr."
In den letzten Jahren erfreut sich Federweißer (aus weißem Traubenmost) oder Federroter (aus rotem Traubenmost) einer zunehmenden Beliebtheit. Sein süßlich-prickelnder Geschmack verwöhnt die Sinne. Er hat einen hohen Anteil an den Vitaminen B1 und B2, aber auch das Vitamin B6 ist nachweisbar. Und er hat positive Effekte bei allen Menschen, deren Verdauung mitunter nicht ganz der Norm entspricht.
Wo der "Neue" mal Federweißer heißt, mal Bremser, Rauscher oder gar der "mürrische Wein"...
Angeblich hat die milchig-weiße Hefefärbung des Neuen ihm seinen Namen verliehen. Die prickelnde Kohlensäure, die bei der Gärung des Mosts entsteht, lässt die Hefezellen wie winzige Federchen im Glase schweben. Je nach der Region, woher er stammt, hat er einen anderen Namen. In der Pfalz heißt er zumeist Federweißer, Neier Woi oder Bitzler. In Südtirol oder der Deutschschweiz oft Suser oder Sauser. An der Hessischen Bergstraße und in Rheinhessen Rauscher. In Franken Bremser. Und im französischen Sprachraum mitunter auch vin bourru, der "mürrische Wein".
Ab einem Alkoholgehalt von 4 % kann der "Neue" verkauft werden. Dann schmeckt er noch sehr süßlich und gleicht eher einem Traubensaft als einem Wein. Schreitet die Gärung voran, wird der Most immer herber, da der Traubensaft schon fast vergoren ist. Er verfärbt sich durch die zunehmende Hefe weißlich und hat einen höheren Alkoholgehalt von bis zu elf Volumenprozent.
"Durch unsere moderne technische Ausstattung können wir stets die ganze Palette vom frisch fruchtigen, klaren Most (Traubensaft) über Bitzler bis zum bekannten Federweißen anbieten", berichtet Simone Gutting, die mit ihrem Mann das zertifizierte Bioweingut betreibt, wo Bioweine mit dem Ecovin-Sigel produziert werden.
Ende Oktober endet die Saison des "Neuen". Dann übernimmt wieder ausschließlich der ungetrübte Wein das Regiment. Bis dahin kann die ständig wachsende Fan-Gemeinde des Feder-Weißen oder -Roten (der immer mehr im Trend liegt) diesem so kurzlebigen wie flüchtigen Genussmittel frönen.
Übrigens: seit dem 4. August dieses Jahres ist das Weingut Mohr-Gutting mit seinen Federweißen auch Mitglied von Culinary Heritage Pfalz. Mehr Infos: https://www.facebook.com/CulinaryHeritagePfalz
Weitere Infos über den "Federweißenpionier" der Pfalz finden Interessenten auf: https://www.pfaelzer-federweisser.de
Weitere Infos über das zertifizierte Bio-Weingut Mohr-Gutting auf: https://www.mohr-gutting.de
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