pts20200917041 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Franz Mailer zum 100. Geburtstag - ein Portrait


Sammlung Mailer / Strauss Archiv (Foto: Günter Stummvoll)
Sammlung Mailer / Strauss Archiv (Foto: Günter Stummvoll)

Krems (pts041/17.09.2020/16:00) Der passionierte Musikkritiker und Musiksammler wäre am 21. September 2020 hundert Jahre alt geworden. Ein Teil seines Wirkens wird heute in der Sammlung Mailer / Strauss Archiv an der Donau-Universität Krems aufbewahrt.

Am 21. September 1920 wurde Franz Mailer in Wien geboren. Zeitlebens war der österreichische Musikschriftsteller, -kritiker und -sammler als Liebhaber von Musik der Strauss-Dynastie und profunder Kenner der Musik des 19. Jahrhunderts bekannt. Er schrieb Biographien über Johann Strauss (Sohn) und seinen Bruder Josef Strauss, verfasste Werkverzeichnisse und unzählige Editionen. Er war Präsident der Johann-Strauss-Gesellschaft Wien und wirkte für die Wiener Philharmoniker an Programmen der Neujahrskonzerte unter den Dirigenten Carlos Kleiber, Riccardo Muti und Nikolaus Harnoncourt mit.

Sein Vermächtnis: Sammlung Mailer / Strauss Archiv

2008 wurde ein Teil seiner Sammlung als Vorlass an die Donau-Universität Krems übergeben und dort mit Unterstützung des Landes Niederösterreich ein Archiv eingerichtet. Heute beherbergt die "Sammlung Mailer / Strauss Archiv" ein umfangreiches Notenarchiv mit Werken von Johann Strauss (Vater), Johann Strauss (Sohn), Josef Strauss, Eduard Strauss (der I. und II.), Joseph Lanner, Philipp Fahrbach (senior und junior) und Ralph Benatzky. Hinzu kommen Materialien zur Musikgeschichte von 1844 bis 1920 sowie speziell nach Personen sortiert weiteres Material zur Familiengeschichte.

Die Bedeutung der Sammlung Mailer / Strauss Archiv

Die Sammlung Mailer dient vielen Orchestern als Quelle für Noten- und Informationsmaterial. Insbesondere das Schaffen des Komponisten Josef Strauss wird in den gedruckten Werken vollständig und in großem Variantenreichtum abgebildet. Es gelang Franz Mailer beispielsweise viele Fassungen zu erwerben, die heute ansonsten nur in nicht-öffentlichen Archiven bzw. außerhalb von Österreich gar nicht verfügbar sind. In seinem Archiv zeichnet Franz Mailer ein umfassendes Portrait einer Musikerfamilie, die aufgrund ihrer unternehmerisch-musikalischen Tätigkeit im 19. Jahrhundert auch für die musikwissenschaftliche Forschung von Bedeutung ist.

Die Sammlung als kulturelles Erbe

Die Sammlung wird vom Zentrum für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität Krems aktiv beforscht, betreut und auch erweitert. So soll das kulturelle Erbe, das Franz Mailer hinterlassen hat, nicht nur für die Zukunft gesichert, sondern auch am Leben erhalten werden. Im Rahmen des Projekts "Josef Strauss 2020" geschieht dies unter anderem durch Neueditionen von einigen Werken aus der Sammlung von Josef Strauss.

Weitere Informationen: https://www.donau-uni.ac.at/strauss

(Ende)
Aussender: Donau-Universität Krems
Ansprechpartner: Eva-Maria Bauer, MA
Tel.: +43 2732 893 2565
E-Mail: eva.bauer@donau-uni.ac.at
Website: www.donau-uni.ac.at/strauss
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