pts20201012016 Umwelt/Energie, Medien/Kommunikation

Second Life für Plastikmüll

GoPlastikNeutral will Pyrolyse-Wiederverwertung vorantreiben


Wien (pts016/12.10.2020/10:10) Die Europäische Union will die Transformation des Kontinents in eine Kreislaufwirtschaft forcieren, um die Treibhausgasemissionen einzudämmen. Zur Erreichung dieser Ziele muss das Recycling von Kunststoffverpackungen in den nächsten fünf Jahren zumindest verdoppelt werden. Das geht nur über massive Innovationen und Investitionen bei Herstellern wie Entsorgern. Die Europa-Initiative "GoPlastikNeutral" treibt die Wiederverwertung von Plastikmüll auf dem Wege der Pyrolyse voran - mit ersten Erfolgen. Aktivisten werden gesucht. http://www.goplastikneutral.com

Zur Geschichte

Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket von 2018 gibt die Marschrichtung zur künftigen Abfallbehandlung vor. Den Rahmen bildet der EU-Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft mit insgesamt 54 Maßnahmenfeldern. Fünf Abfallarten werden wegen ihrer Bedeutung für den Ressourcenverbrauch und ihrem schädigenden Einfluss auf Natur und Umwelt besonders hevorgehoben: Bau- und Abbruchabfälle, Lebensmittel, biologische Abfälle, toxische Stoffe und Kunststoffe. 2019 trat die EU-Richtlinie für Einwegkunststoffe in Kraft. Mit ihr will die Union nicht nur die Meere schützen und die Wegwerfgesellschaft einbremsen, sondern das Thema Kunststoff-Recycling vorantreiben. Die EU-Vorgaben müssen bis 2021 europaweit in nationales Recht umgesetzt werden.

Zu den Folgen

Die weitreichenden neuen Regelungen betreffen Hersteller, Anwender wie Vertreiber, Private ebenso wie gewerbliche Nutzer von Verpackungen. Vor allem auf Kunststoff-Verpackungen hat es der Gesetzgeber abgesehen. Darüber hinaus sind aber auch zahlreiche andere Einwegkunststoffprodukte betroffen. Für Österreich etwa bedeuten die gesetzlichen Vorgaben, dass die Recycling-Quote bei Kunststoffen von heute 25 % bis 2025 auf über 50 % gehoben werden muss, jene bei PET-Getränkeflaschen von heute 76 % bis 2030 auf über 90 %. "Dieses Ziel kann nur mit vermehrter Sammlung, vertiefter Sortierung und besserem Recycling errreicht werden", sagt Markus Müller von der Initiative "GoPlastikNeutral".

Zur Lösung

Schon vor 30 Jahren gab es erste Anstrengungen, die zunehmende Plastikflut durch Pyrolyse-Behandlung zu neutralisieren. Inzwischen wurden die Technologien zur Marktreife verfeinert und ausgereift. Das Verfahren ist laut Experten denkbar einfach und der Destillation ähnlich. Kunststoffabfälle werden bei sehr hohen Temperaturen in ihre Bestandteile (Moleküle) gespalten, eine Verbrennung wird durch den Ausschluss von Sauerstoff verhindert. Die dabei entstehenden Produkte sind vielfältig und reichen von Öl, das zu synthetischem Diesel weiterverarbeitet werden kann, über Aktivkohle bis zu Gas, das wiederum für den Betrieb des entsprechenden Reaktors verwendet wird.

Die Zukunft

Kunststoffverpackungen haben in den vergangenen Jahrzehnten immense Beliebtheit erfahren. Grund dafür sind die hygienischen, konservierenden und auch stabilisierenden Vorteile dieses Materials gegenüber herkömmlichen Verpackungsstoffen. Eine vollständige Abkehr ist daher weder realistisch noch sinnvoll. Im Gegenteil, es geht vielmehr um ein "zweites Leben" für diese vielfältigen Stoffe. Die neugegründete Initiative GoPlastikNeutral (GPN) unterstützt aus diesem Grund die thermochemische Behandlung von Kunststoffabfällen auf dem Wege einer globalen Informations- und Bewusstseinsbildungskampagne. Sie soll dazu beitragen, möglichst viele Menschen für ein Engagement zu gewinnen - mit dem Ziel, Plastikabfälle zu "neutralisieren" und damit wiederzuverwerten.

Plastik-Heroes promoten Second Life

GPN-Geschäftsführer Markus Müller bezeichnet Unterstützer der Kampagne liebevoll "Plastik Heroes" und hofft auf einen Schneeballeffekt. "Egal ob als Mitglieder, Kunden oder Freunde - unsere Partner tragen mit ihren Aktivitäten zur Verbreitung dieses wichtigen Umwelt-Anliegens bei. Plastiksackerln und Kunststoffabfälle müssen nicht umweltschädlich sein und weiterhin die Meere verschmutzen. Wenn sie umfassend gesammelt, gut sortiert und richtig verwertet werden, kann ein neuer, nachhaltiger Wirtschaftskreislauf in Gang gesetzt werden", sagt Müller.

Und er kann auch schon auf erste Erfolge verweisen: Seit dem Start der GoPlastikNeutral-Kampagne im Frühjahr 2020 haben sich bereits über 2000 Interessenten aus Deutschland, Österreich und Rumänien bei der Initiative angemeldet. Die Registrierung ist kostenfrei. Mit der Anmeldung erhält man freien Zugang zum Informationspool und kann Beiträge in der Community teilen, Followers gewinnen, neue Mitglieder anwerben oder sogenannte "Müllpakete" mit Zertifikat erwerben und weiterverschenken. http://www.goplastikneutral.com

Über GoPlastikNeutral
Die GoPlastikNeutral GmbH wurde im Frühjahr 2020 gegründet, um das gestiegene Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von unbehandelten Plastikabfällen auf dem Planeten europaweit in konkrete Aktionen zu lenken. Hierzu wurde eine mehrsprachige Internet-Plattform geschaffen, die zur Mobilisierung der Anti-Plastik-Community betragen soll. Aktivisten erhalten für ihr Engagement "PlastikNeutral-Zertifikate" und auf ihr eingesetztes Investment eine 10%ige Rendite.

Weitere Hintergrund-Informationen:
https://goplastikneutral.com/de/insights

(Ende)
Aussender: GoPlastikNeutral GmbH
Ansprechpartner: Go Plastik Neutral Kommunikation
Tel.: +43 664 516 81 23
E-Mail: mm@goplastikneutral.com
Website: www.goplastikneutral.com
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