pte20201217002 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

ExxonMobil: Wütende Aktionäre laufen Sturm

Deutliche Kritik wegen Missmanagement und zu wenig Engagement für Nachhaltigkeit


Ölgigant ExxonMobile: Konzern in der Krise (Foto: unsplash.com, Justin C)
Ölgigant ExxonMobile: Konzern in der Krise (Foto: unsplash.com, Justin C)

Irving/New York (pte002/17.12.2020/06:05) US-Ölriese ExxonMobil http://corporate.exxonmobil.com steckt tief in der Krise und hat sich den Zorn seiner Aktionäre zugezogen. Diese werfen dem Konzern unter anderem Missmanagement und zu wenig Engagement in Sachen nachhaltiger Energiegewinnung vor. Die Investorenfirma Engine No. 1 http://engine1.com hat den Vorstand des Ölmultis nun per Brief dazu aufgefordert, die Geschäftsstrategie zu überdenken und vier Personen für den Aufsichtsrat nominiert, um diese sicher in die Zukunft zu bringen.

Frischer Wind im Aufsichtsrat

"ExxonMobil braucht dringend eine neue Strategie zur langfristigen Wertschöpfung und neue Vorstandsmitglieder mit Erfahrung und vorweisbaren Erfolgen bei der Transformation der Energiebranche", so Engine No. 1. Gerade in letztgenanntem Bereich, der auf eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen abzielt, weise die derzeitige Firmenstrategie gravierende Defizite auf. "Das Unternehmen will an seinen Plänen für eine aggressive Ausgabenpolitik bei Öl und Gas festhalten und scheut davor zurück, sich stärker zu diversifizieren", heißt es.

Dieses Festhalten an alten Grundsätzen schade letztlich dem eigenen Geschäft und damit auch den Aktionären. "Mit dieser Strategie behindert man sich selbst, macht es unmöglich, Ziele zur Emissionsreduktion zu erreichen und hat keine Chance auf eine bessere Position, um auf lange Sicht in einer veränderten Branche seine Aktionäre zufriedenzustellen", meinen die Experten bei Engine No. 1. Um das zu ändern, brauche es frischen Wind im Aufsichtsrat: "Wir haben Exxon deshalb vier neue Vorstände vorgeschlagen, die mit ihrer Erfahrung helfen sollen, eine positive finanzielle Zukunft zu sichern."

Marktwert um 266 Mrd. Dollar weniger

Dass diese im Moment tatsächlich ernsthaft in Gefahr sein könnte, befürchten übrigens auch andere große Akteure, die großzügige Anteile am Ölriesen halten. Zum Beispiel haben etwa auch der Hedge-Fonds D.E. Shaw http://deshaw.com und das California State Teachers' Retirement System, der mächtigste Pensionsfonds in den USA, die Firmenleitung dazu aufgerufen, ihre schwache Leistung zu verbessern, Investitionen auf Ausgabenseite zu reduzieren und die Dividende abzusichern.

"All das zeigt, wie tief ExxonMobile bereits gefallen ist", fasst ein Bericht von "CNN Money" zusammen. Der Marktwert des einst als wertvollstes öffentliches Unternehmen der Welt geführten Konzerns ist seit Mitte 2014 bereits um 266 Mrd. Dollar (rund 219 Mrd. Euro) eingebrochen. Im August folgte dann auch noch der Rauswurf aus dem Dow-Jones-Index, in dem das ehemalige Vorzeigeunternehmen zuvor 92 Jahre lang gelistet war.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Steiner
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: steiner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|