pte20241203001 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Neue KI soll Menschen in Umfragen ersetzen

Zweistündiger Talk erzeugt laut Northwestern University und Google DeepMind digitalen Zwilling


KI: Statt Menschen antworten künftig digitale Zwillinge (Bild: Techmanic, pixabay.com)
KI: Statt Menschen antworten künftig digitale Zwillinge (Bild: Techmanic, pixabay.com)

Evanston/Chicago (pte001/03.12.2024/06:00)

Forscher der Northwestern University und Google DeepMind haben eine KI-Anwendung entwickelt, die nach einem nur zweistündigen Interview mit einem Menschen einen digitalen Zwilling dieser Person erstellen kann. Erstellt wurde er auf der Basis des "Large Language Models" ChatGPT. Während des Interviews hat die KI über die Meinung der Person so viel gelernt, dass sie auf Fragen fast genauso antwortet wie das menschliche Original.

Trefferquote bei 85 Prozent

Die Forscher haben den digitalen Zwilling getestet, indem sie ihm eine Reihe von Fragen gestellt haben und die Antworten mit denen verglichen, die der zugehörige Mensch auf die gleichen Fragen gab. Sie stimmten in 85 Prozent der Fälle überein. Das Team weist darauf hin, dass es nicht das Ziel sei, Menschen zu ersetzen, sondern die soziologische Forschung zu erleichtern.

Das wichtigste Instrument, das Soziologen aktuell zur Verfügung steht, sind Umfragen. Diese zu entwickeln, zu verfassen, durchzuführen und dann zu analysieren, um etwas über eine bestimmte Gruppe von Menschen zu erfahren, ist jedoch in vielen Fällen äußerst zeitaufwendig und teuer.

1.000 simulierte Personen

Die Forscher fragten sich, ob es möglich sein könnte, eine KI so zu trainieren, dass sie die gleichen Ansichten äußert wie ein Mensch, sodass diese für Umfragen genutzt werden könnte. Das sei weitaus kostengünstiger als die Befragung realer Menschen und ermögliche viel mehr Befragungen als bisher realisierbar waren. "Dadurch würde das Verständnis für die größten Probleme, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, erheblich erweitert", werben die Forscher für ihren Ansatz.

Das entwickelte Modell basiert auf Interviews mit 1.000 Menschen. Das Team nennt die simulierten Persönlichkeiten "Agenten", die ihrer Meinung nach nichts mit den KI-Agenten (oder -Assistenten) zu tun haben, die derzeit eingesetzt werden, um Menschen bei der Erledigung ihrer Arbeit zu unterstützen. Die neue Art von Agenten könne eines Tages vielleicht dazu beizutragen, dass persönliche Roboter besser mit ihren menschlichen Begleitern interagieren, heißt es abschließend.

(Ende)
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