pts20221018038 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Neues Windkraftziel in NÖ kann nur erster Schritt sein

IG Windkraft: "Energiekrise erfordert weiterhin mehr Ambition in NÖ"


NÖ muss bei der Windenergie ambitionierter denken. (Foto: IG Windkraft)
NÖ muss bei der Windenergie ambitionierter denken. (Foto: IG Windkraft)

St. Pölten (pts038/18.10.2022/15:10)

Heute hat Landeshauptfrau Mikl-Leitner neue Ziele für den Windkraftausbau in Niederösterreich präsentiert. "Die IG Windkraft begrüßt den neuen Rückenwind in Niederösterreich", so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: "Die neuen Ansagen zur Windkraft können aber nur ein erster Schritt sein. Angesichts der Dringlichkeit der Klima- und Energiekrise müssen weitere, deutlich größere Schritte folgen. Windräder sind ein unerlässlicher Beitrag zur Sicherung der niederösterreichischen Energieversorgung. Wir brauchen angesichts einer akuten Energiekrise mehr Ambitionen."

Heute hat die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner neue Ziele für den Ausbau der Windkraft präsentiert. Bis 2030 soll laut Landeshauptfrau die Windstromproduktion von derzeit 4 auf 8 Terawattstunden pro Jahr ausgebaut werden. Bis 2035 soll sie 12 Terawattstunden pro Jahr betragen. "Es ist erfreulich, dass in jenem Bundesland mit dem größten ungenutzten Windenergiepotenzial nun wieder Rückenwind aufkommt", so Moidl. "Diese Ankündigung ist aber angesichts der Klima- und Energiekrise nur ein sehr kleiner Schritt." Bereits seit 2011 besteht in Niederösterreich das Ziel von 7 TWh Windstromerzeugung pro Jahr. Eine Anhebung dieses Ziels auf 8 TWh bedeutet also nur die Steigerung eines 2011 fixierten Zieles um 15 %. "Angesichts der akuten Energiekrise und der immer drängender werdenden Klimakrise ist dies nicht ambitioniert genug. Bis 2030 ist deutlich mehr möglich", bemerkt Moidl.

Noch immer keine 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung
Im Jahr 2021 hatten die erneuerbaren Energien in Niederösterreich nur einen Anteil von 92 % am Stromverbrauch. "Während vier andere Bundesländer bereits mehr als 100 Prozent ihres Stromverbrauches selbst erzeugen können, hinkt Niederösterreich diesem Ziel noch immer hinterher", zeigt sich Moidl verwundert.

Windzonen müssen deutlich erweitert werden
Landeshauptfrau Mikl-Leitner hat auch eine Überarbeitung der Zonierung in Aussicht gestellt. "Diese ist dringend nötig, denn auf den bestehenden Flächen ist nicht einmal das EAG-Ziel erreichbar", erklärt Moidl: "Es braucht deutlich mehr Flächen für die Windkraftnutzung in Niederösterreich. Da viele Windräder in Niederösterreich dem Stand der Technik entsprechen, ist das Repowering-Potenzial nicht sehr groß." Daneben müssen der Behördenapparat aufgestockt sowie Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. "Auch hier sind Ankündigungen zu wenig und Taten müssen folgen", so Moidl.

Windstrom statt Gaskraftwerke
Knapp die Hälfte des österreichischen Windpotenzials ist in Niederösterreich zu finden. "Niederösterreich hat ein enormes noch nicht genutztes Windkraftpotenzial", berichtet Moidl: "Mit politischem Rückenwind könnten wir in wenigen Jahren so viel Windenergie erzeugen, wie derzeit in Niederösterreich aus Erdgas erzeugt wird. Die von der niederösterreichischen Politik präsentierten Änderungen sind ein wichtiger kleiner Schritt, können aber nur der Start für deutlich größere Schritte sein. Die Windenergie ist nicht nur eine zentrale Säule für den Klimaschutz, sondern auch die Lebensversicherung für den niederösterreichischen Wirtschaftsstandort und die Garantie für einen langfristig leistbaren Strompreis."

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Aussender: IG Windkraft
Ansprechpartner: Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee
Tel.: +43 (0)660/20 50 755
E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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