Neurodermitis-Erkrankungen steigen: Juckreiz macht Alltag zur Qual
Neuer Ratgeber stärkt Verständnis zu Neurodermitis und Behandlungsfortschritt
Wien (pts007/21.04.2022/09:00)
Die Zahl von Neurodermitis-Betroffenen ist in den letzten Jahrzehnten in Industrieländern um das Zwei- bis Dreifache gestiegen. Derzeit leben rund 2 bis 5 Prozent der erwachsenen Österreicher*innen mit Neurodermitis. Sie ist damit die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Betroffene leiden unter quälendem Juckreiz, Schlafstörungen, Erschöpfung und einer verringerten Lebensqualität. Expert*innen der ÖGDV (Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie) und des BVOED (Berufsverband der österreichischen Dermatolog*innen) haben es sich zur Aufgabe gemacht, verstärkt über Neurodermitis aufzuklären. Auch wenn Neurodermitis noch nicht heilbar ist, gab es in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Behandlung. Unter dem Titel "Neurodermitis kratzt Sie auf?" finden Betroffene im neuen Patientenratgeber hilfreiche Informationen rund um Ursachen, Auslösefaktoren, Erkrankungsverlauf und Behandlungen. Der Ratgeber ist in Österreichs Apotheken kostenlos erhältlich und steht zum Download unter http://www.neurodermitis-online.at bereit.
Häufig tritt Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, erstmals in früher Kindheit auf. Bis zu 5% der Erwachsenen in Österreich leben mit der chronisch entzündlichen Hauterkrankung ein Leben lang. Typisch sind gerötete, entzündete oder trockene Hautstellen, begleitet von einem andauernden Juckreiz. Die Krankheit tritt vor allem an Armen, Ellbogen, Händen, Beinen und Füßen, im Gesicht oder auf der Kopfhaut auf - zumeist verläuft sie in Schüben. "Neurodermitis ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Es gibt sie in verschiedenen Schweregraden und Verläufen. Fast alle Betroffenen leiden unter dem unangenehmen Juckreiz, der zu Stress, Schlafmangel und Konzentrationsstörungen führen kann. Dagegen müssen wir etwas tun!", betont Dr. Sylvia Perl-Convalexius, Fachärztin für Dermatologie.
Österreichs Hautärzt*innen haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Neurodermitis-Patient*innen zu informieren und zu unterstützen: Der Expertenratgeber bietet Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen verständlichen Überblick zu Neurodermitis und Behandlungsmöglichkeiten. "Wissen und Verständnis über die eigene Erkrankung ist die Basis für ein gelungenes Gespräch zwischen Patient*innen und Ärzt*innen und für eine erfolgreiche Therapiefindung", ist auch MR Dr. Johannes Neuhofer, Facharzt für Dermatologie, überzeugt.
Warum habe ICH Neurodermitis?
Viele Patient*innen versuchen die Auslösefaktoren der Erkrankung unter Kontrolle zu bringen. Doch die Ursachen von Neurodermitis liegen eigentlich in einem fehlgeleiteten Immunsystem und einer defekten Hautbarriere. Die Veranlagung zu Neurodermitis kann zudem vererbt werden. Als systemische Erkrankung betrifft Neurodermitis das gesamte Organsystem und nicht allein die Haut. Die Entzündungsprozesse spielen sich somit unter der Haut ab. Schübe werden von verschiedenen Faktoren wie Stress, trockenes Klima, Schwitzen oder Infekte ausgelöst oder verschlimmert. Eine Vermeidung dieser Auslösefaktoren hilft zwar gegen Schübe, aber bekämpft die Neurodermitis nicht langfristig. "Um die zugrunde liegende Entzündung am Schopf zu packen, gibt es neue systemische Behandlungen", erklärt OÄ Dr. Christine Bangert, Universitätsklinik für Dermatologie, MedUni Wien. "Diese modernen Therapien in Spritzen oder Tablettenform führen bei mittelschweren bis schweren Verläufen zu einer deutlichen und auch schnellen Juckreizlinderung und einem nahezu erscheinungsfreien Hautbild."
Gesundheit ist Teamarbeit: Zusammenarbeit zwischen Patient*innen und Hautärzt*innen
Die Broschüre liefert Antworten zu vielen Fragen rund um Neurodermitis und Behandlungsoptionen. "Informierte Patient*innen können zu einem aktiveren Umgang mit der Erkrankung finden", weiß auch Mag. Karin Hafner, Gründerin des Hautportals hautinfo.at, die seit frühester Kindheit mit Neurodermitis lebt. "Vor etwa zwei Jahren traf ich gemeinsam mit meinem Hautarzt eine Entscheidung für eine systemische Therapie, die mir zu einem völlig neuen Hautgefühl verhalf. Mein Appell an andere Betroffene: Nehmen Sie nicht in Kauf, wenn es Ihnen schlecht geht, sondern fordern Sie gezielt Hilfe bei Ihren Hautärzt*innen ein."
Die kostenlose Broschüre "Neurodermitis kratzt Sie auf?" steht ab sofort zum Download auf http://www.neurodermitis-online.at bereit und liegt bei manchen Hautärzt*innen, dermatologischen Ambulanzen/Abteilungen in Krankenhäusern und in österreichischen Apotheken zur freien Entnahme auf.
Die Broschüre wurde mit freundlicher Unterstützung von AbbVie und LaRochePosay erstellt.
(Ende)Aussender: | Hennrich.PR |
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