pts20210917018 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Precom Group: "Besser, schneller, effizienter"


Serviceroboter
Serviceroboter "Bellabot" der Precom Group AG (Foto: Precom Group AG)

Luzern (pts018/17.09.2021/14:45) "Viele Leute kommen allein deshalb, weil man neuartige Roboter einsetzt", sagt Thomas Holenstein, CEO der Schweizer Precom Group. Die fahrenden Kellner sieht er als wertvolle Unterstützung im Alltag. Wo und warum, erzählt er im FRISCH-Interview.

Service-Roboter spielen im Restaurant- und Hotelalltag aktuell noch eine untergeordnete Rolle. Wird sich das künftig ändern?
Holenstein: Ja. Ich gehe davon aus, dass die Technologie sich immer mehr durchsetzt, da sie auch immer besser und hilfreicher wird. Roboter sind heute schon eine echte Entlastung, wenn sie richtig eingesetzt werden. Viele haben Vorurteile gegenüber Robotern, weil sie glauben, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Unsere Roboter sind sehr einfach in der Handhabung.

Worin liegt das Potenzial von Robotern?
Holenstein: Überall dort, wo es lange Wege gibt und schwere Last transportiert werden muss, sehe ich Potential. Außerdem können Menschen sich wieder mehr den Gästen widmen, weil die Roboter beispielsweise Teller autonom abtransportieren. Es bleibt mehr Zeit für kompetente Empfehlungen von Speisen und Weinen. Das fördert nicht selten auch den Umsatz. Gerade weil der Mensch so eine große Rolle spielt, ist es wichtig, dass anstrengende Arbeiten von Maschinen ausgeführt werden. Das aktuelle Fachpersonalproblem führt diesbezüglich in vielen Gastrobetrieben zu einem Umdenken. Interessant ist auch der Marketingaspekt: Roboter haben einen unterhaltenden Charakter und eignen sich somit sehr gut als Werbemöglichkeit. Das Coffee Island im Schweizer Ort Yverdon-les-bain setzt die Service Roboter BellaBot bereits ein und vermarktet sie sogar. Gäste kommen extra deshalb und wollen die Roboter live im Einsatz sehen.

Wo gibt es aktuell noch Hemmnisse im Einsatz von Robotern?
Holenstein: Der Mensch ist schnell gehemmt bei dem, was er nicht versteht. Das ist nichts Neues. Menschen glauben immer, die fortschreitende Digitalisierung führe zu Jobverlust. Genau das Gegenteil findet statt. Monotone Arbeiten verschwinden, denn die können Maschinen besser, schneller und effizienter erledigen. Deshalb ist das lebenslange Lernen wichtig. Künftig wird es viel mehr Berufe geben, deren Bezeichnung wir heute noch nicht kennen und die sich mit digitalen Prozessen beschäftigen werden.

Welche Roboter bietet Ihr Unternehmen an?
Holenstein: Wir sind exklusiver Schweizer Importeur der Roboter Reihe von Pudu Technology Inc. BellaBot und PuduBot kommen hauptsächlich in Restaurants zum Einsatz. Sie unterscheiden sich im Aussehen und im Ladevermögen. Teller servieren und abräumen sind ihre Haupttätigkeiten. Die Roboter werden auf die Gegebenheiten vor Ort programmiert. Sie können Tische und Bereiche autonom erkennen. PuduBot kommen auch oft in Hotels zum Einsatz. Gäste bestellen Speisen und Getränke und der Roboter findet autonom die richtige Etage und das richtige Zimmer. Auch der HolaBot, der einen großräumigen Behälter hat, wird in der Hotellerie eingesetzt. Der Puductor 2 hingegen wird vor allem für die Desinfektion verwendet. Er reinigt autonom Hotelzimmer. Die Roboter werden nahezu Plug-and-Play-fertig geliefert. Man gibt ihnen einmalig den Raumplan vor und teilt ihnen mit, wo welcher Tisch steht. Dann können sie sich dank Sensoren und Navigationstechnologie ganz alleine im Raum bewegen.

Mit welchen Anschaffungskosten muss man derzeit rechnen?
Holenstein: Ein Roboter schlägt sich mit einem Listenpreis von circa 20.000 Euro ohne MWST zu Buche. Er muss täglich aufgeladen werden, sodass er anderntags wieder voll einsatzfähig ist. Es kommen also auch noch Energiekosten hinzu. Wir bieten mehrere Varianten an. Es gibt die ganz normale Kaufvariante und eine Leasingvariante beziehungsweise eine Abzahlungsvariante. Zusätzlich bieten wir ein Full-Service. Reparaturen werden in der eigenen Reparaturabteilung bewerkstelligt. In Sachen Kosten muss die Effizienz, die der Roboter bringt, allerdings mitbedacht werden. Einige Servicekräfte unserer Kunden sind bis zu 35.000 Schritte pro Tag gelaufen und konnten diese Zahl auf die Hälfte reduzieren. Was auch nicht vergessen werden darf, ist der bereits genannte Marketingvorteil. Roboter locken Gäste an.

Sind Roboter aktuell schon eine ernstzunehmende Hilfe im Alltag oder eher noch Werbegag?
Holenstein: Die Systeme sind in den letzten Jahren immer besser und intelligenter geworden. Diverse Sensoren und Laserdistanzsysteme sorgen dafür, dass Roboter Hindernissen wie verschobenen Stühlen oder Menschen ausweichen, um schnell an ihr Ziel zu kommen. Es gibt viele Konzepte. Während manche Anwender einen fast vollautomatischen Service anstreben, nutzen andere die Roboter eher als Abräumsystem. Roboter sind heute jedenfalls im Stande mehrere Bestellungen nacheinander zu ihrer Distanz abzuarbeiten. Sind also Ziele näher zum Standort der Roboter, werden diese zuerst angefahren. Es gibt auch Roboter, die sind darauf ausgelegt, mit Kunden zu interagieren beispielsweise ein kleines Schwätzchen zu halten. Das mag ein unbedeutendes Gimmick sein, doch die Leute erzählen von diesen Erfahrungen ihren Freunden, vor allem wenn die Systeme sie überraschen. Natürlich sind die Roboter nicht in der Lage, alle Arbeiten zu erledigen, die ein Mensch ausführen kann. Doch sie wirken unterstützend. Repetitive Aufgaben können problemlos von Service-Robotern erledigt werden. Dies entlastet den Service und der Beruf wird insgesamt wieder spannender, weil der Mensch sich wieder dem Menschen widmen kann und nicht als reine Arbeits- und Schleppkraft "missbraucht" wird.

Welche Möglichkeiten sind in naher Zukunft noch möglich - Stichwort intelligente Systeme?
Holenstein: Wir sind in Verhandlung mit einem Forscherteam, das bereits an neuen Systemen für die Gastronomie von morgen arbeitet. Dessen Wunsch ist es, dass die Menüinformation dem Gast in Form einer Geschichte erzählt wird. Der Plan sieht vor, dass Gäste künftig auch von Roboter-Systemen immer besser und individueller bedient werden können und die Gäste jene Speisen erhalten, die sie für ihr Wohlbefinden benötigen. Es ist durchaus möglich, dass historische Daten in Datenbanken gespeichert werden können, um später Auswertungen daraus zu ziehen.

Mensch oder Roboter - was präferieren Sie selbst?
Holenstein: Ich würde lieber von einem Menschen bedient werden. Und gerade darin liegt auch der große Vorteil von Robotern. Die schweren Arbeiten sollen künftig Roboter übernehmen, so dass die Zeit für die Beratung der Mensch übernehmen kann. Natürlich kommt es darauf an, welche Art von Gastronomie es betrifft. Im gehobenen Bereich werde ich gerne von einem Menschen bedient, in einem Fastfood-Betrieb oder in der Kantine gerne auch von einem Roboter, wenn er die Aufgaben effizienter erledigen kann.

Thomas Holenstein ist CEO der Full-Service-Marketing-Agentur Precom Group, zu der auch der auf Digitalisierung spezialisierte Gastro-Dienstleister Pogastro zählt. Das Unternehmen ist außerdem exklusiver Schweizer Importeur der Roboter-Reihe von Pudu Technology und vertreibt diese auch in Deutschland und Österreich. Pudu Robotics wurde 2016 gegründet. Es entwickelt und produziert Highend-Service- und Desinfektionsroboter, die in Restaurants, Krankenhäusern, Schulen, Bürogebäuden, Ämtern, U-Bahn-Stationen, Warteräumen zum Einsatz kommen.

(Ende)
Aussender: Precom Group AG
Ansprechpartner: Thomas
Tel.: +41 41 500 75 50
E-Mail: info@precomgroup.ch
Website: www.pogastro.com/de-ch/services/
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