pte20250205019 in Forschung

Selbst Gebildete fallen auf Fake News herein

Metaanalyse des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung widerlegt frühere Untersuchungen


News: Bildung schützt vor Irrglauben in falsche Nachrichten nicht (Bild: pixabay.com, geralt)
News: Bildung schützt vor Irrglauben in falsche Nachrichten nicht (Bild: pixabay.com, geralt)

Berlin (pte019/05.02.2025/13:59)

Personen mit einem höheren Bildungsniveau sind genauso anfällig für Fake News wie jene mit einem niedrigeren Bildungsstand. Zu dem Schluss kommen Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in einer Metaanalyse mit US-Daten. Details sind in "PNAS" nachzulesen.

Ältere sind skeptischer

Ältere Erwachsene können laut den Forschern besser falsche von wahren Schlagzeilen unterscheiden. Sie sind zudem skeptischer und tendieren eher dazu, Schlagzeilen als falsch einzustufen. Paradoxerweise hat die bisherige Forschung jedoch wiederholt gezeigt, dass sich ältere Erwachsene häufiger mit Fehlinformationen beschäftigen und diese online teilen.

Die Metaanalyse bestätigt zudem frühere Untersuchungen, die zeigen, dass sich Republikaner häufiger von Fehlinformationen täuschen lassen als Demokraten. Republikaner sind oft weniger genau bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Nachrichten und neigen dazu, mehr Schlagzeilen als wahr einzustufen, während sich Demokraten skeptischer geben.

Eine Frage der Einstellung

Menschen halten News, die ihrer politischen Identität entsprechen, eher für wahr und lehnen Nachrichten ab, die nicht mit ihrer politischen Identität übereinstimmen - ein Phänomen, das als parteiische Verzerrung bekannt ist. Ein kontraintuitiver Befund ist jedoch, dass jene mit höherem analytischem Denken stärker von parteiischer Verzerrung betroffen sind, heißt es.

Der stärkste Effekt in der Metaanalyse ist laut den Wissenschaftlern jedoch der Einfluss der Vertrautheit. Gaben Teilnehmer an, eine Nachrichtenschlagzeile bereits gesehen zu haben, hielten sie diese eher für wahr. Dieses Ergebnis unterstreicht die Gefahr der wiederholten Exposition gegenüber Fehlinformationen, insbesondere in sozialen Medien, so die Warnung.

Die Forscher haben Rohdaten aus 31 Experimenten ausgewertet, die in den USA zwischen 2006 und 2023 durchgeführt wurden. Sie analysierten 256.337 Entscheidungen von 11.561 Teilnehmern zwischen 18 bis 88 Jahren, um zu untersuchen, wie demografische Faktoren und psychologische Faktoren die Einschätzung der Genauigkeit von Online-News beeinflussen.

(Ende)
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