Windkraft statt Gaskraftwerke
Erneuerbare ausbauen statt neuer Gasbohrungen
Windkraft kann Gas ersetzen (Bild: IGW) |
St. Pölten (pts009/28.03.2023/11:35)
Anlässlich der Gaskonferenz in Wien weist die IG Windkraft einmal mehr auf das Potenzial der Windenergie hin: Auf 2 Prozent der Landesfläche Österreichs kann so viel Windstrom erzeugt werden, dass der komplette Erdgasverbrauch ersetzt werden kann. "Dafür braucht es aber Bundesländer, die die Energiekrise ernstnehmen und neue Flächen für den Windkraftausbau ausweisen", fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. "Leider sind die Subventionen für den fossilen Energiesektor laut IEA im letzten Jahr in schwindelerregende Höhen geschnellt, während Flächen für Windräder fehlen."
Seit einem Jahr befindet sich Europa im Energie-Ausnahme-Zustand. Die politischen Sofortmaßnahmen haben vor allem eines gebracht: Einen enormen Geldregen für Erdgas-, Erdöl- und Kohlekonzerne. Wie eine Analyse der Internationalen Energie Agentur (IEA) aufzeigt, haben sich die Subventionen für den fossilen Energiesektor 2022 mit über einer Billion US Dollar mehr als verdoppelt, verglichen mit 2020 sogar verfünffacht. Allein in Österreich wurden letztes Jahr laut WIFO 12,5 Mrd. Euro an Subventionen für Fossile zusätzlich zur Verfügung gestellt.
"Der sprunghafte Anstieg der Subventionen für fossile Brennstoffe im Jahr 2022 ...ist nicht der beste Weg, um die Umstellung auf saubere Energien voran-zutreiben", ist in der Analyse der IEA zu lesen: "In der Praxis kann die Sorge um die Erschwinglichkeit dazu führen, dass die politischen Entscheidungsträger der sauberen Energie weniger Aufmerksamkeit und Geld widmen. In einigen Fällen (wie im Jahr 2022) können sie auch zu einer stärkeren Nutzung umweltschädlicherer Brennstoffe führen", so die IEA.
Ende der fossilen Subventionen?
Dieser Geldregen für Gas, Öl und Kohle ist insofern verwunderlich, da bereits 2021 bei der Klimakonferenz in Glasgow das Ende der fossilen Subventionen beschlossen wurde. Das EU-Parlament stimmte sogar bereits 2020 für dem Ausstieg aus "direkten und indirekten Subventionen für fossile Brennstoffe" bis Ende 2025.
Windräder statt Gaskraftwerke
Das Potenzial der Windkraft in Österreich ist enorm. Allein auf 2 Prozent der Landesfläche könnten Windparks 83 Mrd. kWh Windstrom erzeugen. Das ist mehr Strom als derzeit im Land verbraucht wird. 99 Prozent dieser Fläche bleibt dabei für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar. Die erzeugte Energiemenge entspricht auch knapp jener Menge, die derzeit in Österreich durch Erdgas bereitgestellt wird.
Windkraftausbau kommt nicht vom Fleck
Überraschend bei all dem ist, dass der Ausbau der Windkraft in Österreich trotz der Energiekrise nicht in Schwung kommt. "Neue Flächen für die Errichtung von Windrädern wurden außer in Salzburg – und diese wurden bereits vor der Energiekrise ausgewählt – in keinem Bundesland zur Verfügung gestellt", kritisiert Moidl: "Das ist verwunderlich, denn die Ausweisung neuer Flächen für Windparks kostet dem Land kein Geld, sondern reduziert in der Folge sogar die Strompreise."
Auf Bundesebene wurden zwar das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sowie ein neues UVP-Gesetz beschlossen und weitere Gesetze sind gerade in Bearbeitung (Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz, Energie-Wirtschafts-Gesetz, Klimaschutzgesetz, Anpassung der Marktprämienverordnung), auf Ebene der Länder gab es außer vereinzelten Ankündigungen kaum Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen.
"Die Kompetenz für Energie und Raumordnung liegt beinahe ausschließlich bei den Ländern liegt", so Moidl. Er fordert: "Machen wir das Jahr 2023 zum Jahr der Erneuerbaren. Mit neuen Flächen für den Windkraftausbau schaffen wir eine Lebensversicherung für den österreichischen Wirtschaftsstandort und leistbare Energiepreise für die Bevölkerung."
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