pte20250207001 in Leben

"Gutes" Cholesterin ist doch nicht so gut

Erhöhter Spiegel kann laut Datenauswertung der Sun Yat-sen-Universität zum Erblinden führen


Auge:
Auge: "Gutes" Cholesterin kann zum Erblinden führen (Foto: Tom, pixabay.com)

Shenzhen (pte001/07.02.2025/06:00)

High-Density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-C) wird seit Langem als "gutes" Cholesterin angepriesen, im Gegensatz zu LDL-C - falsch, sagen Forscher der Sun Yat-sen-Universität. Denn hohe HDL-C-Werte hätten negative Folgen wie Herz- und Infektionskrankheiten, altersbedingte Makuladegeneration und erhöhte vorzeitige Sterblichkeit.

Glaukom als größte Gefahr

Besonders groß ist laut den Experten die Gefahr, an einem Glaukom zu erkranken. Darunter wird eine Gruppe von Augenerkrankungen zusammengefasst, bei denen es aufgrund einer Schädigung des Sehnervs zum Sehverlust kommt. Es ist die häufigste Ursache für irreversible Erblindung weltweit.

Menschen, in deren Familie Glaukome aufgetreten sind, die unter hohem Augeninnendruck oder Diabetes leiden, kurz- oder weitsichtig sind, afrikanischer oder asiatischer Abstammung sind oder über 50 Jahre alt sind, haben ein höheres Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, das unheilbar ist. Die Erblindung lässt sich lediglich mit Augentropfen, einer Laserbehandlung, einer OP oder einer Kombination aus allen drei Therapien aufschieben.

Daten von 400.000 Probanden

Die Forscher haben Daten von rund 400.229 Probanden der UK Biobank ausgewertet, die zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie zwischen 40 und 69 Jahre alt waren. Keiner der Teilnehmer litt zu diesem Zeitpunkt an einem Glaukom. Jedem war Blut entnommen worden, um die HDL-C-, LDL-C-, Gesamtcholesterin- (TC) und Triglyceridwerte (TG) zu ermitteln. Unabhängige Variable wie Rauchen, Alkoholkonsum und Einnahme cholesterinsenkender Medikamente wurden ebenfalls ermittelt.

Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von fast 14,5 Jahren entwickelten 6.868 Teilnehmer (1,72 Prozent) ein Glaukom. Der statistischen Analyse nach steigt das Glaukomrisiko mit jedem moderaten Anstieg des HDL-C-Spiegels um fünf Prozent. Im Gegensatz dazu ist jeder moderate Anstieg der LDL-C-, TC- und TG-Spiegel mit einem verringerten Risiko verbunden.

Diese Zusammenhänge bestanden nur bei Teilnehmern im Alter von 55 Jahren und älter und waren geschlechtsspezifisch. So waren beispielsweise höhere HDL-C-Werte nur bei männlichen Teilnehmern mit einem höheren Glaukomrisiko verbunden. "Unsere Studie zeigt, dass hohe HDL-Cholesterinwerte nicht durchweg gesundheitsfördernd sind", sagen die Forscher. Es seien allerdings weitere Untersuchungen erforderlich, um die Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen zu verstehen.

(Ende)
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