Tintenfischringe kommen aus dem 3D-Drucker
Neues Pflanzenprodukt der National University of Singapore schmeckt so wie das Original
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Frisch 3D-gedruckte und frittierte pflanzliche Calamari (Foto: acs.org) |
Singapur (pte003/28.04.2025/06:05)
Liebhaber von panierten und frittierten Tintenfischringen können ihre Leibspeise künftig genießen, ohne dass auch nur ein einziges Tier dran glauben muss. Den Ernährungswissenschaftlern Poornima Vijayan und Dejian Huang von der National University of Singapore ist es mit ihrem Team gelungen, diese Nahrungsmittel per 3D-Druck herzustellen. Sowohl im Geschmack als auch in der Beschaffenheit - fest und leicht zäh - soll die Alternative dem Original in nichts nachstehen.
Algen und Pflanzen-Proteine
Als "Druckertinte" verwenden die Forscher eine Paste aus Mikroalgen und Proteinen aus Mungobohnen, die in ganz Südostasien wachsen, und die sie mit etwas Gelangummi und Rapsöl anreicherten. Die Anteile dieser Zutaten haben sie angereichert, bis die Ringe die optimale Konsistenz aufwiesen und wie das Original schmeckten.
Die Ringe mit einem Durchmesser von 4,5 Zentimetern froren sie sofort nach dem Druck ein und ließen sie über Nacht im Tiefkühlschrank. Am nächsten Morgen warfen sie diese direkt in heißes Öl und frittierten sie. Das frittierte Produkt mit den Textureigenschaften, die denen von echtem Tintenfisch am nächsten kamen, enthielt 1,5 Prozent Gellangummi, zwei Prozent Rapsöl und zehn Prozent pulverisierte Mikroalgen. Der Rest stammte aus der Mungobohne.
Hohlräume bestimmen Konsistenz
Anhand von Mikroskopaufnahmen ließ sich erkennen, dass kleine Hohlräume in der Struktur dieser pflanzlichen Ringe deren Konsistenz bestimmte, sodass sie dem echten Meeresfrüchteprodukt ähnelten. Darüber hinaus ergab eine Analyse des Proteingehalts in der optimalen Rezeptur, dass die pflanzliche Version mit 19 Prozent mehr Protein enthält als das Original, das auf 14 Prozent kommt. Damit sind die pflanzlichen Ringe ernährungsphysiologisch besser als die tierischen.
2023 haben die Forscher erstmals pflanzliche Calamari auf der "ACS Fall" der American Chemical Society vorgestellt, auf der jedes Jahr Innovationen der Chemie präsentiert werden. Die luftgetrockneten und dann frittierten Ringe hatten zwar den richtigen Geschmack, doch die Konsistenz ließ zu wünschen übrig. Dieses Manko wurde nun beseitigt. Im nächsten Schritt soll der Genuss der pflanzlichen Tintenfischringe im wahrsten Sinn des Wortes Verbrauchern schmackhaft gemacht werden.
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