"Jeder Mensch": Ferdinand von Schirach fordert Weiterentwicklung der europäischen Verfassung
Europaweite Initiative mit österreichischer Unterstützung
Wien (pts014/31.03.2021/10:15) Der bekannte Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach plädiert in seinem jüngsten Werk "Jeder Mensch" für mehr Rechte für EU-Bürgerinnen und -Bürger zu topaktuellen Themen wie digitale Selbstbestimmung oder Umweltschutz. Eine europaweite Initiative soll für die Durchsetzung der Forderungen sorgen. Sprecher für "Jeder Mensch" in Österreich - das als eines der ersten Länder mit an Bord ist - ist der bekannte Menschenrechtsexperte und UN-Sonderberichterstatter Manfred Nowak. Geplant ist auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte.
Globalisierung, Digitalisierung, künstliche Intelligenz und der Klimawandel stellen unsere Gesellschaft nicht nur vor neue Herausforderungen, sondern schaffen auch Handlungsbedarf auf rechtlicher und politischer Ebene. Ferdinand von Schirach regt mit seiner Schrift "Jeder Mensch", die am 13. April 2021 im Luchterhand Verlag erscheint, eine Ergänzung der EU-Grundrechtecharta an und legt den Grundstein für eine breite, europaweite Diskussion.
Der Bestsellerautor und Strafverteidiger plädiert in fünf Artikeln eindringlich für die Bewahrung unserer Umwelt, die Absicherung unserer digitalen Selbstbestimmung, den transparenten Einsatz von künstlicher Intelligenz, die Wahrheit als Voraussetzung unserer Demokratie und für das Ende der Ausbeutung in einer globalisierten Welt. Mit dem sechsten Artikel setzt sich von Schirach zudem dafür ein, dass alle EU-Bürgerinnen und -Bürger diese Rechte vor europäischen Gerichten einklagen können.
Manfred Nowak wird Sprecher der Initiative "Jeder Mensch" in Österreich
Ferdinand von Schirach will die Diskussion um die Erweiterung der europäischen Grundrechte, wie er sie in seinem Buch formuliert, in ganz Europa starten. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wurde nicht nur die Stiftung Jeder Mensch e.V. gegründet, sondern es soll eine Zusammenarbeit mit etablierten Expertinnen und Experten sowie Institutionen und Organisationen in verschiedenen Ländern geben.
In Österreich fungiert der renommierte Menschenrechtsexperte und UN-Sonderberichterstatter Manfred Nowak gemeinsam mit dem Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte (https://www.humanrights.at/) als Botschafter für "Jeder Mensch". Er wird sich dafür einsetzen, dass die Auseinandersetzung mit der zeitgemäßen Adaptierung der EU-Grundrechte auch hierzulande stattfindet.
Unterstützung kommt auch von Nowaks Vorstandskollegen im Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte, das im Februar 2021 seine Arbeit aufgenommen hat: Die ehemalige Justizministerin und Richterin am Europäischen Gerichtshof Maria Berger sowie Hannes Tretter, Universitätsprofessor für Grund- und Menschenrechte sowie Co-Gründer des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte in Wien sind ebenfalls mit an Bord.
Gemeinsam für ein neues und gerechteres Europa
"Die Erweiterung der EU-Grundrechte kann nur dann Wirklichkeit werden, wenn die Bürgerinnen und Bürger sie wollen. Nur wir gemeinsam können den Rahmen, in dem wir leben, den Herausforderungen der Zeit anpassen. Manfred Nowak ist einer der weltweit führenden Menschenrechtsexperten, ich freue mich sehr, dass er diesem Projekt hilft und es in Österreich vertritt", so Ferdinand von Schirach.
Österreich-Sprecher Manfred Nowak: "Die sechs Forderungen, die Ferdinand von Schirach formuliert hat, betreffen Themen, für die ich mich seit Jahrzehnten international engagiere - wie die Einhaltung von Menschenrechten in einer globalisierten Welt und das Recht auf den Schutz unserer Umwelt. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Zusammenarbeit im Rahmen dieser Initiative neue Bewegung in diese Diskussion bringen werden. Gemeinsam mit dem Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte können wir die Demokratie weiterentwickeln und ein neues und gerechteres Europa gestalten."
Der europaweite Rollout der Initiative wird - nach Deutschland und Österreich - sukzessive erfolgen. Erste konkrete Maßnahmen werden mit dem umfassenden Online-Informationsportal www.jeder-mensch.eu, über das ab April alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union die Initiative unterstützen können, sowie im Rahmen der Kontaktaufnahmen mit europäischen Institutionen gesetzt.
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