Ökostrom: Indien für Versorgungssicherheit
Fossile Kraftwerke und Batterien als entsprechende Pufferspeicher sollen die Lücken füllen
Kohlekraftwerk: in Indien nicht mehr rentabel (Foto: beValorous, pixabay.com) |
Lakewood/Gurugram (pte004/26.11.2021/06:15)
Während in Deutschland Politiker, Umweltschützer und selbst angesehene Institute wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung https://www.diw.de in Berlin suggerieren, man müsse lediglich erneuerbare Energie massiv ausbauen, um eine saubere und sichere Versorgung mit Strom zu gewährleisten, sehen indische Energieversorger die Sache eher realistisch. Sie setzen ebenfalls auf Ökostrom, doch sie verlangen bei Ausschreibungen für Neuanlagen, dass sie mindestens in 80 bis 85 Prozent der Zeit zuverlässig Strom liefern. Das Institute for Energy Economics and Financial Analysis https://ieefa.org (IEEFA) in Lakewood im US-Bundesstaat Ohio und JMK Research and Analytics https://jmkresearch.com/im indischen Gurugram sehen zwei Möglichkeiten, dieser Anforderung gerecht zu werden. Die auf erneuerbaren Energien basierenden Stromerzeuger müssten bei Wetterkapriolen nahezu eins-zu-eins durch fossile Kraftwerke ersetzt werden. Oder es müssten Stromspeicher zur Verfügung stehen, die bei Bedarf einspringen und eine lückenlose Versorgung gewährleisten.
[b]500 Gigawatt kommen dazu[/b]
„Es wird zunehmend Wert darauf gelegt, dass auch Erzeuger von Ökostrom Versorgungssicherheit bieten", sagt Jyoti Gulia, Hauptautor des Berichts und Gründer von JMK Research. „Dies ist umso wichtiger, weil Indien sich auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow verpflichtet hat, bis 2030 eine zusätzliche Kapazität von 500 Gigawatt im Bereich erneuerbare Energien aufzubauen und zu diesem Zeitpunkt 50 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken."
[b]Warnung vor dem Bau neuer Kohlekraftwerke[/b]
Derzeit sei die Koppelung erneuerbarer Energie mit Wärmekraftwerken auf fossiler Basis die realistischste Möglichkeit, die Versorgungssicherheit sicherzustellen, sagen die Gutachter. Vibhuti Garg vom IEEFA warnt allerdings davor, etwa neue Kohlekraftwerke in Indien zu bauen. Neue Wärmekraftwerke seien weder rentabel noch umweltverträglich. „Der Wärmekraftsektor in Indien kämpft bereits mit einer zunehmenden Menge an Kohlekraftwerks-Kapazitäten, die ungenutzt bleiben." Auf längere Sicht setzen die Autoren auf Batterien als Pufferspeicher, weil diese immer billiger werden, zumindest zeichnet sich diese Tendenz für die nahe Zukunft ab.
Man könne aber auch andere Speichermöglichkeiten in Betracht ziehen, etwa virtuelle Kraftwerke, also zentral gesteuerte Konglomerat von kleinen Ökostromerzeugern, die eventuell in privater Hand sind, wie es beispielsweise in Deutschland geschieht, wenn auch in sehr geringem Umfang.
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