pte20250306021 in Forschung

Solarfolie liefert Strom auf jedem Untergrund

Anfallende Produktionskosten sollen laut Hersteller Power Roll konkurrenzlos niedrig sein


Entwickler präsentieren das innovative Solarkraftwerk von der Rolle (Foto: powerroll.solar)
Entwickler präsentieren das innovative Solarkraftwerk von der Rolle (Foto: powerroll.solar)

Seaham/Sheffield (pte021/06.03.2025/11:30)

Ob Gartenhaus, Wohnhaus, Autodach oder Flugzeugflügel: Mit einer Folie des britischen Unternehmens Power Roll in Seaham wird praktisch alles zum Kraftwerk. Zwar ist die Folie, die jetzt ein kostensparendes Design bekommen hat, nicht die erste dieser Art, doch sie könnte die preiswerteste sein.

Es entfällt einer der beiden Kontakte, über die der erzeugte Strom angezapft wird, und zwar der auf der Oberseite - beide befinden sich an der Unterseite, sodass die teure transparente Schicht entfällt, die bisher diese Aufgabe übernommen hat. Diese muss elektrisch leitfähig sein, damit der Strom fließen kann. Und das gelingt nur mit einer leitfähigen Oxidschicht, die meist auf der Basis des teuren Elements Indium hergestellt wird.

Von Rolle zu Rolle

Das Rohmaterial ist eine Folie, die wie Papier in einer Druckmaschine aufgerollt ist. Sie wird, ebenfalls analog zum Papier durch eine Beschichtungs- und Strukturierungseinheit gezogen, in der alle photoelektrisch aktiven Komponenten erzeugt werden. Auf der anderen Seite wird die fertige stromerzeugende Folie wieder aufgerollt.

Seit mittlerweile gut zwölf Jahren arbeiten die Briten gemeinsam mit Forschern der University of Sheffield an ihrer Innovation. Basismaterial ist eine Perowskit-Struktur, diese kommt in der Natur vor, wird aber für photovoltaische Zecke synthetisch hergestellt. Bei der richtigen Materialauswahl sammelt die poröse Keramik Sonnenlicht mit hoher Effektivität ein und wandelt es in Strom um.

Das geschieht in einzelnen Zellen, die längs verlaufen. Deren Zahl haben die Entwickler bei der jüngsten Änderung des Designs von 16 auf 362 pro Flächeneinheit erhöht. Jede Rille ist gemeinsam mit einer der beiden Randerhebungen eine eigenständige Solarzelle, deren Strom über die rückwärtigen Kontakte abfließt. Das neue Design verbessert den Wirkungsgrad um rund 13 Prozent.

Wirkungsgrad unbekannt

Wie hoch der Gesamtwirkungsgrad ist, bleibt vorerst ein Geheimnis. Er dürfte aber deutlich unter zehn Prozent liegen. Da die Folie aber keine zusätzlichen Flächen beansprucht, ist das weniger wichtig. Anders als "richtige" Solarzellen können die Solarfolien auch auf nicht-tragenden Dächern angebracht und auch problemlos in entlegene Gebiete transportiert werden.

Das Unternehmen hat jetzt in einer Finanzierungsrunde umgerechnet rund fünf Mio. Euro eingesammelt, um die Serienproduktion vorzubereiten. In naher Zukunft sollen pro Jahr Folien mit einer Leistung von einem Gigawatt pro Jahr hergestellt werden.



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