"Rafayel" macht echte Männer uninteressant
Chinesinnen verlieben sich eher in virtuellen Charakter des Handy-Games "Love and Deepspace"
![]() |
"Rafayel": Junge Chinesinnen schwärmen von virtuellem Charakter (Screenshot: infoldpte.com) |
Singapur/Paris (pte002/21.03.2025/06:05)
Auch wenn die Ein-Kind-Politik der chinesischen Führung am 1. Januar 2016 abgeschafft wurde: Ein Kinder-Boom blieb aus - nicht zuletzt auch weil sich immer mehr junge Frauen in "Rafayel" verlieben. Der virtuelle Charakter in dem romantischen Handy-Spiel "Love and Deepspace" von Entwickler InFold begeistert Millionen junge Frauen in der Volksrepublik und darüber hinaus.
"Wie emotionale Nahrung"
"Für mich selbst oder für meinen inneren Kreis enger Freunde würde ich sagen, dass wir ein Liebespaar sind", so Liu Xue, eine 25-jährige Büroangestellte gegenüber "AFP". Sie zieht die virtuelle Figur einem echten Liebhaber vor. "Ich glaube nicht, dass ich im echten Leben Gesellschaft brauche." Rafayel begleitet Liu täglich, tröstet sie, wenn sie niedergeschlagen ist und hält sie sogar über ihren Menstruationszyklus auf dem Laufenden. "Es ist wie emotionale Nahrung", sagt sie.
Seit seiner Veröffentlichung im Januar 2024 hat das Spiel weltweit mehr als 500 Mio. Dollar im Google Play Store und im App Store von Apple eingebracht. Love and Deepspace kann zwar kostenlos heruntergeladen werden, aber die Spieler geben oft viel Geld für Einkäufe im Game aus, um zusätzliche Handlungsstränge und Interaktionen mit ihren Lieblingscharakteren freizuschalten. Das Interesse an Männern aus Fleisch und Blut nimmt bei den weiblichen Fans indes spürbar ab.
90 bis 95 Prozent der Nutzer sind Frauen, vielleicht auch, weil das Spiel ohne weibliche Charaktere auskommt. Die Spielerinnen sind eigenen Angaben nach begeistert von der realistischen 3D-Charaktermodellierung des Spiels, den fesselnden Erzählungen und der Möglichkeit, Beziehungen zu fünf verschiedenen virtuellen Freunden aufzubauen.
Emotionale Vernachlässigung
Die Fans legen ihr Geld zusammen, um Veranstaltungen zu organisieren, etwa Rafayels Geburtstag, bei denen sie mit Pappaufstellern des Mädchenschwarms für Fotos posieren und selbstgemachte Fanartikel austauschen. Wang Yaya, eine 23-jährige Universitätsstudentin, die über 70.000 Yuan (rund 10.000 Dollar) für das Spiel und damit verbundene Waren ausgegeben hat, führt die Bereitschaft junger Frauen, dafür Geld auszugeben, auf den Mangel an emotionaler Unterstützung durch ihre Eltern zurück.
Für die 22-jährige Studentin Liu Yuxuan ist ihre Beziehung zu Rafayel ein zentraler Bestandteil ihres Lebens. "Jeder hat Geheimnisse, von denen man manche nicht mit anderen teilen kann. Doch wenn man das Spiel öffnet, kann man darüber mit ihm sprechen. Ich kann mich ihm ohne Vorbehalt offenbaren, und er wird mir seine Liebe ohne Vorbehalt zeigen. Rafayels Liebe ist fest und treu", urteilt sie. Das sei im echten Leben eher selten der Fall.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |