pte20250321019 in Business

Deutsche Industrie setzt auf Dienstleistungen

Fokus auf Fertigung spielt in vielen Unternehmen laut ifo-Analyse immer untergeordnetere Rolle


Funkenflug: Deutsche Industrie befindet sich im Strukturwandel (Foto: pixabay.com, jannonivergall)
Funkenflug: Deutsche Industrie befindet sich im Strukturwandel (Foto: pixabay.com, jannonivergall)

München (pte019/21.03.2025/13:55)

Laut einer Analyse des ifo Instituts befindet sich das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland derzeit in einem fundamentalen Strukturwandel. Industrieunternehmen setzen laut den Experten zunehmend auf hybride Produkte, bei denen Waren mit produktbegleitenden Dienstleistungen kombiniert werden.

Mehr Fertigung im Ausland

Den Wirtschaftswissenschaftlern zufolge verlagern viele Unternehmen gleichzeitig Teile der physischen Fertigung ins Ausland und konzentrieren sich im Inland auf Produktentwicklung und -vertrieb. So würden Zahlen zur klassischen Industrieproduktion die wirtschaftliche Leistung im Verarbeitenden Gewerbe nicht vollständig wiedergeben.

"Während der Produktionsindex zwischen 2018 und 2024 um 13 Prozent zurückgegangen ist, fiel die umfassendere Wertschöpfung im selben Zeitraum nur um drei Prozent", unterstreicht ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Diese strategische Umstellung führe zur Anpassung der Produktionskapazitäten und steigenden Umsätzen aus nicht industriellen Tätigkeiten.

Geschäftsmodelle im Wandel

"Die reine Betrachtung der Warenproduktion in Deutschland greift zu kurz. Die Industrie passt ihre Geschäftsmodelle an und konzentriert ihre inländische Aktivität zunehmend auf Forschungs- und Serviceleistungen", verdeutlicht Wollmershäuser die aktuelle Transformation. Besonders stark zeige sich diese Entwicklung in der Automobil- und Maschinenbauindustrie.

In diesen beiden aktuell underperformenden Wirtschaftszweigen gewännen Forschung und Entwicklung sowie produktnahe Dienstleistungen an Bedeutung, während traditionelle Produktionskapazitäten vermehrt ausgelagert würden. Dieser Strukturwandel sollte bei der Beurteilung der Lage der deutschen Industrie berücksichtigt werden, rät Wollmershäuser.

(Ende)
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