Sprühkondom revolutioniert Verhütung
Vulkanisierendes Latex bei Zimmertemperatur extrem anpassungsfähig
(Foto: www.spraykondom.de) |
Singen (pte022/28.11.2006/11:10) Ein neuartiges Kondom aus der Sprühdose wurde heute, Dienstag, vom Institut für Kondom-Beratung (IfK) in Kooperation mit der Firma Vinico http://www.spraykondom.de vorgestellt: "Damit soll ein Pendant zu handelsüblichen Standardprodukten auf dem Verhütungsmittelmarkt etabliert werden, das den Ruf von Kondomen als Lustkiller relativiert", erläutert Jan Vinzenz Krause vom IfK und Entwickler des Spraykondoms im Gespräch mit pressetext. Ziel sei es, Männern mit unterschiedlichsten Penisgrößen ein sich flexibel an jede Form anpassendes Produkt anbieten zu können.
Da das Kondom aus der Sprühdose kommt, wird - ähnlich wie bei einem Deodorant - mit Aerosol flüssiger Latex auf den bereits erigierten Penis aufgesprüht. "Latex als Ergebnis einer Emulsion aus Kautschuk und Wasser zeichnet sich dadurch aus, bei Zimmertemperatur zu vulkanisieren", so Krause. Somit sei es möglich, dass der Kautschuk vom plastischen in den elastischen Zustand übergeht und sich folglich binnen Sekunden in Gummi umwandelt. Der flüssige Latex befindet sich dabei in der Spraydose. Das innovative Kondom soll leicht anwendbar sein, sich jeder Penisgröße und -form individuell anpassen können sowie neben Tragekomfort auch optimalen Schutz beim Geschlechtsverkehr bieten.
Momentan befindet man sich jedoch noch im Entwicklungsstadium und arbeitet an der Optimierung und Anpassung des Sprühkondoms. "In diesem Zusammenhang wird versucht, die gleichmäßig aufzusprühende Latexmasse in ihrer Anwendung und Wirkzeit effizienter zu gestalten", betont Krause. Dabei soll die Vulkanisationszeit der "zweiten Haut" von derzeit zehn Sekunden noch weiter unterboten werden. Der Experte weist darauf hin, dass vor der für Sommer 2008 geplanten Marktreife noch einige Testsreihen im Labor durchgeführt werden müssen, um den gegebenen Verträglichkeits- und Sicherheitsvorschriften entsprechen zu können.
Die Einführung des "Kondoms aus der Dose" soll vorerst auf den deutschen, österreichischen und schweizerischen Markt eingegrenzt werden. Spätere Pläne sehen vor, auch auf dem afrikanischen Kontinent Fuß zu fassen. Hintergrund dabei ist vor allem die Verringerung von Ängsten, Vorbehalten und Vorurteilen bei der Anwendung von Kondomen. Im Gegensatz zu Afrika soll das neue, fertig entwickelte Produkt in Europa in seiner Anfangszeit mehr kosten als herkömmliche Kondome, da die hohen Entwicklungskosten bei der Einführung des Produkts zu berücksichtigen seien, so Krause.
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