pte20090309020 Kultur/Lifestyle, Bildung/Karriere

Gesunde Ernährung lernt man in der Familie

Vorbildwirkung der Eltern prägt Speiseplan Jugendlicher


Gemeinsame Essenszeiten fördern den Austausch und die Gesundheit (Foto: pixelio.de/Sturm)
Gemeinsame Essenszeiten fördern den Austausch und die Gesundheit (Foto: pixelio.de/Sturm)

St. Louis/Weimar (pte020/09.03.2009/12:30) Wer in der Jugend regelmäßig mit der Familie isst, ernährt sich auch später gesünder als Alterskollegen, die alleine essen. Das berichten Forscher der University of Minnesota http://www.umn.edu im Journal of Nutrition Education and Behaviour. Hinweise dafür lieferte eine Langzeitstudie, die nach Voraussetzungen für gesundes Essverhalten suchte. Dass Mahlzeiten in der Familie gesund sind, hatten die Forscher schon zuvor festgestellt. Wer an einem Tisch mit anderen isst, lässt sich mehr Zeit und ernährt sich ausgewogener. (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090107018/). Nun zeigte sich, dass das gemeinsame Essen auch langfristig zu einem gesünderen Speiseplan führt. "Eltern und Lehrern sollten über die Bedeutung der gemeinsamen Mahlzeiten in dieser entscheidenden Entwicklungsphase Bescheid wissen", so Studienautorin Teri Burgess-Champoux.

"Gemeinsame Tischmahlzeiten haben besonders hohe Vorbildwirkung. Die Kinder sehen, was Eltern essen, und entwickeln dadurch eine Esskultur", betont Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte http://www.kinderaerzte-im-netz.de im pressetext-Interview. Essen in der Familie enthalte tendenziell mehr Vitamine und weniger Fett, zudem sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass Selbstgekochtes am Tisch steht. "Eltern können das fördern, indem sie den Kindern fixe Zeiten angewöhnen, zu denen etwa das Abendessen eingenommen wird." Das verhelfe zu einer besseren Strukturierung des Tages. "Es gilt allerdings auch, diese Zeit lukrativ zu gestalten - indem etwa der Tag gemeinsam reflektiert wird", so die Thüringer Kinder- und Jugendärztin.

Die US-Forscher analysierten die Nahrungsaufnahme von 700 Jugendlichen zuerst im Alter von 13 Jahren, dann wieder mit Erreichen der Volljährigkeit. Zur Verfügung standen dafür umfangreiche Gesundheitsdaten über Ernährung und Körpergewicht sowie über Verhalten und über sozial-ökologische und persönliche Voraussetzungen. Erst wer mindestens fünf Familienmahlzeiten pro Woche verzeichnete, wurde dabei in die Kategorie "regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten" aufgenommen.

Je älter Jugendliche wurden, desto seltener aßen sie mit ihrer Familie. Waren es bei den 13-Jährigen noch 60 Prozent, reduzierte sich dieser Anteil fünf Jahre später auf die Hälfte. Wer mit 18 noch mit der Familie aß, verfügte viel eher über regelmäßiges Frühstück und Abendessen und hatte häufiger Gemüse und andere Mahlzeiten mit Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Ballaststoffen am Teller. Doch selbst bei dieser Gruppe der regelmäßigen Familienmahlzeiten wurde in vielen Fällen nicht die optimale Menge an Nährstoffen erreicht, warnen die Forscher.

(Ende)
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