Unflexible Ernährung ließ Höhlenbären aussterben
Verschwinden des veganen Großsäugers vor rund 25.000 Jahren geklärt
Ausgewachsener Höhlenbär mit Jungtier: waren Veganer (Foto: RBINS) |
Tübingen (pte026/23.08.2016/12:30) Eine unflexible Ernährungsweise des sich rein vegan ernährenden Höhlenbärs hat vor etwa 25.000 Jahren zu seinem Aussterben geführt. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung http://senckenberg.de anhand der Untersuchung von Isotopenzusammensetzungen im Kollagen der Bären-Knochen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Journal of Quaternary Science" veröffentlicht.
Hartes Leben in der Kaltzeit
Heutige Braunbären sind Allesfresser: Je nach Jahreszeit vertilgen sie Pflanzen, Pilze, Beeren, kleine und größere Säugetiere, aber auch Fische und Insekten. "Ganz anders war das beim Höhlenbären. Nach unseren neuesten Erkenntnissen waren diese ausgestorbenen Verwandten des Braunbären reine Veganer", so Hervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen http://uni-tuebingen.de .
Höhlenbären lebten in der letzten Kaltzeit vor 400.000 Jahren in Europa, bis sie vor 25.000 Jahren ausstarben. Mit 3,50 Meter Länge und 1,70 Meter Schulterhöhe waren die von Nordspanien bis in den Ural verbreiteten Bären größer als ihre heutigen Verwandten. Trotz ihres Namens lebten sie nicht in Höhlen, sondern hielten dort nur ihre Winterruhe. Dennoch kam es im Laufe von zehntausenden von Jahren durch den gelegentlichen Tod von Tieren in verschiedenen europäischen Höhlen zu enormen Ansammlungen von Knochen und Zähnen.
Kollagen als Geschichtsschlüssel
Einige dieser Knochen aus den "Höhlen von Goyet" in Belgien hat das Team hinsichtlich der Ernährungsweise der Höhlenbären untersucht. Kollagen ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes in Knochen, Zähnen, Knorpeln, Sehnen, Bändern und der Haut. Die Analysen der Isotopenzusammensetzung einzelner Aminosäuren des Kollagens zeigen, dass sich die Bären rein vegan ernährten. "Ähnlich wie der heutige Pandabär waren die Höhlenbären demnach sehr unflexibel, was ihre Nahrung betrifft", so Bocherens abschließend.
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