Demenz: Zehn-Jahres-Risiko prognostizierbar
Frauen über 80 Jahren sind laut dänischen Wissenschaftlern am stärksten betroffen
Alte Frau: hohes Demenzrisiko mit steigendem Alter (Foto: pixelio.de, Fotobox) |
Kopenhagen (pte001/05.09.2018/06:00) Eine Studie von Forschern der Universität Kopenhagen http://ku.dk/english ermöglicht Schätzungen zum absoluten Zehn-Jahres-Risiko einer Demenzerkrankung. Berücksichtigt werden dabei Alter, Geschlecht und eine verbreitete Variation des Gens APOE. Auf dieser Grundlage könnten Personen mit hohem Erkrankungsrisiko identifiziert werden und möglicherweise von einer gezielten frühen Prävention profitieren. Details wurden in "CMAJ" veröffentlicht.
Vorsorge besser als Nachsorge
Demenz gilt heute bei älteren Erwachsenen weltweit als die Hauptursache für Invalidität. Eine Heilungsmöglichkeit besteht derzeit nicht. Die Verringerung von bekannten Risikofaktoren kann die Entstehung der Krankheit verhindern oder zumindest verzögern. Apolipoprotein E (APOE) spielt eine entscheidende Rolle beim Abbau von Cholesterin und Beta-Amyloid in den Gehirnen von Personen mit Alzheimer.
Laut Forschungsleiterin Ruth Frikke-Schmidt gehen aktuelle Schätzungen davon aus, dass ein Drittel der Demenzerkrankungen verhindert werden kann. Laut der Lancet Commission http://bit.ly/2l1NTq5 kann eine frühe Prävention bei Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Depression und Hörverlust die Entstehung der Krankheit verlangsamen oder sogar verhindern. "Können die Personen mit dem höchsten Risiko identifiziert werden, wird eine gezielte Prävention vor dem Entstehen der Krankheit möglich."
Gefährdete bereits früh erkennen
Für die Studie wurden die Daten von 104.537 Personen in Kopenhagen ausgewertet und mit Demenzdiagnosen verknüpft. Eine Kombination aus Alter, Geschlecht und der verbreiteten Genvariante bei APOE macht Gruppierungen mit hohem Risiko identifizierbar. Bei Frauen liegt das Risiko zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr bei sieben Prozent, bei Männern bei sechs Prozent. Zwischen 70 und 80 Jahren erhöht es sich auf 16 respektive zwölf Prozent. Nach dem 80. Lebensjahr steigt es auf 24 respektive 19 Prozent. Die Verallgemeinbarkeit der Studie ist laut den Forschern eingeschränkt, da nur die Daten von weißen Europäern ausgewertet wurden.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Moritz Bergmann |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | bergmann@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |