pte20211112001 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Verarbeitete Lebensmittel ruinieren das Klima

Ungesunde Ernährungsumstellung der Einwohner in vielen Ländern erhöht CO2-Ausstoß deutlich


Würste: Diese tun der Umwelt oftmals nicht gut (Foto: Caropo92, pixabay.com)
Würste: Diese tun der Umwelt oftmals nicht gut (Foto: Caropo92, pixabay.com)

London (pte001/12.11.2021/06:00)

Das, was wir essen, hat Auswirkungen auf die Umwelt. Die Entscheidung, statt naturbelassener Lebensmittel mehr oder weniger stark industriell aufbereitete Nahrungsmittel wie Würste, Margarine und Fertiggerichte zu sich zu nehmen, sorgt für erhöhte Emissionen an Klimagasen, stärkeren Verbrauch von Wasser und zunehmende Entwaldung. Das hat ein internationales Forscherteam unter der Leistung der City University London https://www.city.ac.uk/ in einer aufwändigen Studie nachgewiesen. Die Wissenschaftler beobachteten 30 Jahre lang die Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten in Brasilien.

[b]Schlecht für Gesundheit und Umwelt[/b]

Während die negativen Auswirkungen eines hohen Konsums von stark verarbeiteten Lebensmitteln auf die Gesundheit seit über einem Jahrzehnt bekannt sind – die Folgen können Fettleibigkeit, Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs sein –, machte man sich bisher kaum Gedanken darüber, wie sich das auf den Planeten Erde auswirkt.

[b]Ähnliche Veränderungen in anderen Ländern[/b]

In Großbritannien und anderen Ländern hätten sich die Ernährungsgewohnheiten in den letzten 100 Jahren ähnlich verändert, so die Forscher. Sie warnen davor, dass mit dem Wachstum der Volkswirtschaften weiterer Länder auch der Trend beim Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln wachsen wird, was sich nachteilig auf ihre Fähigkeit auswirken könnte, die Klimaschutzziele zu erreichen. Die Studie, die in der Zeitschrift „The Lancet Planetary Health" https://www.thelancet.com/journals/lanplh/home veröffentlicht wurde, ist die erste, die national repräsentative Daten aus einem so langen Zeitraum berücksichtigt, um zu zeigen, wie sich Änderungen in der Ernährung einer Nation auf ihren Beitrag zum Klimawandel auswirken können.

[b]Verdoppelung besonders belastender Lebensmittel[/b]

Die Wissenschaftler berechneten die Umweltauswirkungen von vier Lebensmittelgruppen: unverarbeitete/minimal verarbeitete Lebensmittel (G1), verarbeitete kulinarische Zutaten (G2), verarbeitete Lebensmittel (G3), und stark verarbeitete Lebensmittel (G4). Es zeigte sich, dass der Anteil von G1- und G2-Lebensmitteln im Laufe der30 Jahre abgenommen hat. Die Menge an G3- und G4-Lebensmitteln nahm dagegen zu. Es stellte sich heraus, dass die zunehmende Umweltbelastung von G4-Lebensmitteln durch einen Anstieg des Konsums vor allem von stark verarbeitetem Fleisch wie Würsten verursacht wurde. Dessen Beitrag zu den Umweltauswirkungen verdoppelte sich in dieser Zeit.

(Ende)
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