TikTok "vergiftet" Nutzer mit Schad-Content
Tests mit Accounts "erfolgreich" - Center for Countering Digital Hate kritisiert Mangel an Schutz
TikTok: Plattform ist laut CCDH schädlich für Kinder (Foto: Kon Zografos, pixabay.com) |
London/Washington (pte003/16.12.2022/06:10)
Das Center for Countering Digital Hate (CCDH) erhebt schwere Anschuldigungen gegen das beliebte chinesischstämmige Portal TikTok. "Bestimmte Konten" junger Neunutzer hätten in den Minuten nach ihrem Beitritt zur Plattform wiederholt Inhalte rund um Essstörungen und andere potenziell Schaden verursachende Themen erhalten.
Acht Konten getestet
Die Organisation hat jeweils zwei Konten in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada für angeblich 13-Jährige erstellt. Ein Konto in jedem Land erhielt einen weiblichen Namen und das andere erhielt einen ähnlichen Namen, aber mit einem Hinweis im Benutzernamen, der auf den Wunsch hindeutete, abnehmen zu wollen. Die Auswerter verglichen dann, was innerhalb der ersten 30 Minuten auf den Accounts auftauchte.
Der Bericht unterscheidet nicht zwischen Inhalten mit einer positiven Absicht und einer klareren negativen Absicht, wobei das CCDH argumentiert, dass es in vielen Fällen nicht möglich war, die Absicht eines Videos definitiv zu bestimmen, und dass selbst solche mit einer positiven Absicht für einige Nutzer immer noch belastend sein könnten. Laut der Organisation ist die schiere Geschwindigkeit, mit der TikTok neuen Nutzern Inhalte empfiehlt, schädlich.
Alle 39 Sekunden Neues
Während des Tests seien auf einem der Konten innerhalb von drei Minuten nach dem Beitritt zu TikTok Inhalte aufgetaucht, die sich auf Suizid bezogen, und der Inhalt mit Bezug auf Essstörungen sei innerhalb von acht Minuten auf einem Konto zu sehen gewesen. Im Durchschnitt seien alle 39 Sekunden Videos über psychische Gesundheit und Körperbild serviert worden.
Die Konten, die Hinweise auf das körperloche Aussehen im Benutzernamen hatten, erhielten dreimal mehr schädliche Inhalte und zwölfmal mehr Inhalte, die sich auf Selbstverletzung und Suizid bezogen. Das CCDH habe auf TikTok zudem eine Essstörungsgemeinschaft gefunden, die sowohl kodierte als auch offene Hashtags verwendet, um Material mit mehr als 13 Mrd. Aufrufen ihrer Videos zu teilen.
CCDH-Geschäftsführer Imran Ahmed wirft TikTok vor, jüngere Nutzer "zu vergiften". "Das Portal schürt bei Kindern den Hass auf den eigenen Körper und gibt extreme Hinweise auf Selbstverletzung und ungeordnete, potenziell tödliche Einstellungen zum Essen. Eltern werden wütend sein, dass der Gesetzgeber es versäumt, junge Menschen vor großen Tech-Milliardären, ihren unverantwortlichen Social-Media-Apps und zunehmend aggressiven Algorithmen zu schützen."
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