pte20241007004 Umwelt/Energie, Medien/Kommunikation

Medienberichte bremsten Brandrodungen

Brasiliens Regenwälder bekamen durch öffentliches Aufsehen 2019 eine Verschnaufpause


Feuersbrunst: Medienberichte dämmten 2019 Waldbrände ein (Foto: WikiImages, pixabay.com)
Feuersbrunst: Medienberichte dämmten 2019 Waldbrände ein (Foto: WikiImages, pixabay.com)

San Diego (pte004/07.10.2024/06:15)

Die mediale Berichterstattung über die Methoden der Brandrodung von Regenwäldern hat zu einem deutlichen Rückgang dieser Eingriffe geführt. Zu dem Schluss kommen Forscher der School of Global Policy and Strategy der University of California San Diego. Demnach kann ein öffentlicher Aufschrei zu bedeutenden Umweltentlastungsmaßnahmen führen, selbst wenn die Politik das offen ablehnt.

Stadt versinkt im Rauch

Die Studie zeigt, dass die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit im Jahr 2019 zum Rückgang der Brände im brasilianischen Amazonasgebiet um 22 Prozent geführt hat, was einer direkten Vermeidung von etwa 24,8 Mio. Tonnen CO2-Emissionen entspricht. Dazu kommt noch der Erhalt des nicht verbrannten Waldes zur CO2-Speicherung.

"Unsere Forschung unterstreicht die bedeutende Rolle, die die öffentliche Aufmerksamkeit sowie die mediale Berichterstattung bei der Beeinflussung lokaler umweltpolitischer Maßnahmen spielen können", sagt Experte Teevrat Garg. Er führt den Anstieg der Medienaufmerksamkeit im August 2019 auf mehrere Faktoren zurück, wie das "Black Sky"-Phänomen in São Paulo, bei dem Rauch aus brennenden Regenwäldern die Stadt einhüllte, sodass der Tag zur Nacht wurde, und internationale Kritik an der Umweltpolitik des damaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro aufkam.

Umweltpolitik beeinflusst

Den Forschern nach hat die brasilianische Regierung aufgrund der gestiegenen Aufmerksamkeit im Jahr 2019 verstärkt Feuerwehrleute eingesetzt, wodurch die Brände deutlich eingedämmt wurden. Darüber hinaus gab es eine Zunahme von Reden im brasilianischen Kongress, die die Brände thematisierten - alles Folgen der zunehmenden Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien.

"Das zeigt uns, dass diese Art von internationalem Aufschrei und internationalem Druck tatsächlich das Potenzial hat, greifbare, reale Auswirkungen auf die Umweltpolitik und die Umweltbilanz zu haben", so Garg. Die Auswirkungen der medialen Berichterstattung seien jedoch nur kurze Zeit zu beobachten gewesen. 2020 gab es wieder so viele Brände wie vor dem öffentlichen Aufschrei 2019.

"Unsere Studie ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Medien und öffentlicher Druck selbst angesichts anhaltender Herausforderungen zu bedeutenden Umweltmaßnahmen führen können", schreiben die Autoren. "Sie zeigt auch, wie wichtig ein nachhaltiges öffentliches Engagement ist, um langfristige Umweltziele zu erreichen."

(Ende)
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