Kompost aus Algen gegen Armut und Krankheit
Menschen an Küsten können dank Methode der Cornell University ihr Leben deutlich verbessern
Seetang: Dieser kann Küstenbewohnern das Leben erleichtern (Foto: Ronile, pixabay.com) |
Ithaca (pte008/23.12.2024/10:30)
Erde, die durch Kompostieren von Pflanzen gewonnen wird, die im Meer wachsen, können die Lebensgrundlage von Menschen in der Dritten Welt entscheidend verbessern. Laut Chris Barrett von der Cornell University wachsen Algen in vielen Küstenregionen in großen Mengen. Würde man sie ernten und kompostieren, hätte man zwei wichtige Vorteile: Die Äcker würden fruchtbarer und die Lebensgrundlage von Schnecken, die den Helminthen, einen parasitären Wurm, in sich tragen.
Teufelskreis durchbrochen
Barrett hat den Trick mit dem Kompost gemeinsam mit seinem Team durch die Kombination von biologischen und mikroökonomischen Modellen am Beispiel des westafrikanischen Staates Senegal herausgefunden. Diese Erkenntnis habe das Potenzial, den Lebensstandard der Landbewohner des westafrikanischen Landes entscheidend zu verbessern, die vielfach in einem Teufelskreis aus Armut und Krankheit gefangen sind.
Durch die Ernte der Algen wird den Schnecken, in die Larven der gefährlichen Würmer eindringen, um ihr infektiöses Endstadium zu erreichen, der Lebensraum entzogen. Der Kompost wiederum enthält Nährstoffe, die mit den Flüssen ins Meer gespült werden, etwa wegen Überdüngung. Die Algen nehmen sie auf und letztlich landen sie im Kompost. Das Ergebnis sind "gesündere Menschen, produktivere Arbeitskräfte, saubereres Wasser, effektivere Landwirtschaft und höhere Einkommen".
Eine fragile Modellierung
Die Wurmkrankheit Schistosomiasis, auch bekannt als Bilharziose, infiziert weltweit Hunderte Millionen Menschen pro Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet sie als die sozioökonomisch verheerendste parasitäre Krankheit nach Malaria. Die Modellierung sowohl der Wirtschaftlichkeit als auch der Krankheitsökologie war mühsam, lieferte aber wertvolle Informationen.
"Diese Art von Modellen ist sehr empfindlich. Es gibt so viele Rückkopplungen, dass sie sehr schnell außer Kontrolle geraten können, wenn man sie nicht richtig kalibriert. Das ist einer der Gründe, warum Menschen normalerweise nicht versuchen, diese Ebene der Interaktionen zwischen Biologie und Sozialwissenschaft zu erreichen: Es ist schwierig, es richtig zu machen", so Barrett. Nun seien Probleme gemeistert und eine wertvolle Handlungsanweisung für Küstenbewohner gegeben.
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