Schwimmende Atommeiler für USA entwickelt
Mikal Bøe von Core Power plant ab Mitte der 2030-Jahre baugleiche Anlagen wie vom Fließband
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So sollen die USA einmal mit Strom und Treibstoffen versorgt werden (Infografik: corepower.energy) |
London/Houston (pte015/21.02.2025/11:35)
Weit vor den amerikanischen Pazifik-Atlantikküsten sollen laut Mikal Bøe, CEO von Core Power, ab Mitte der 2030er-Jahre schwimmende Kernkraftwerke installiert werden, die Strom für die Versorgung des Landes liefern. Ein Teil davon soll auf hoher See in Wasserstoff und synthetische Treibstoffe umgewandelt werden, die Flugzeuge und Fahrzeuge aller Art mit Verbrennungsmotoren antreiben, ohne das Klima negativ zu beeinflussen. Das Unternehmen hat hierzu den Flüssigsalzreaktor weiterentwickelt. Das Programm trägt den Namen "Liberty".
Vereinfachte Produktion
Der Bau von Kernkraftwerken sei einfacher und die hohen Kosten günstiger. Auf dem Meer seien rigide Schutzmaßnahmen wie an Land nicht nötig. Bøes Liberty-Anlagen sollen am Fließband gebaut werden, ebenso die schwimmenden Pontons, auf denen sie errichtet werden. Alle sollen identisch sein, was die Produktion vereinfacht und auch die Genehmigungsverfahren. Eine Zulassung soll für alle gelten. So hielt es in den 1970er-Jahren auch Siemens, das mehrere baugleiche Kernkraftwerke im sogenannten Konvoiverfahren errichtete.
Die neuen Anlagen, die nahezu CO2-frei betrieben werden, sollen eine elektrische Leistung von 1.200 Megawatt haben, das ist etwa so viel wie moderne Kernkraftwerke aufweisen, die derzeit an Land gebaut werden. Anders als diese setzen die Briten auf eine Technik, deren Ursprung auf die 1950er-Jahre zurückgeht. Uran wird nicht in Stäbe verpackt, sondern in Form von flüssigen Salzen durch den Reaktorkern gepumpt. Dort findet die Kernspaltung statt, die die Schmelze weiter erhitzt. Diese zusätzliche Energie wird in Wärmetauschern genutzt, um Wasser in Dampf umzuwandeln, der einen konventionellen Turbogenerator antreibt.
Atommüll regelmäßig entfernt
Hinter dem Wärmetauscher wird ein Teil der Spaltprodukte aus der Schmelze entfernt. Derart gereinigt fließt sie wieder in den Reaktor, der Kreislauf schließt sich. Da der Brennstoff fein verteilt ist, kann ein solcher Reaktor nicht "durchgehen", seine Leistung also nicht in kurzer Zeit extrem erhöhen. Die gefürchtete Kernschmelze, wie sie bei den Unfällen in Fukushima, Tschernobyl und Three Mile Island vorkam, ist bei diesem Design unmöglich. Mit "Akademik Lomonossow" hat Russland das erste schwimmende Kernkraftwerk gebaut. Es ist mit konventioneller Reaktortechnik ausgestattet und versorgt die im äußersten Nordosten Russlands gelegene Region Tschukotka mit Strom.
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