pte20250305021 in Business

Corona und Krieg kosten Deutschland 735 Mrd.

Geplante Investitionen reichen nicht - IW-Forscher sehen 2025 keinen Wirtschaftsaufschwung


Container: Deutsche Exportwirtschaft von Krise besonders betroffen (Foto: iwkoeln.de)
Container: Deutsche Exportwirtschaft von Krise besonders betroffen (Foto: iwkoeln.de)

Köln (pte021/05.03.2025/13:55)

Erst die Corona-Pandemie, dann der Angriff Russlands auf die Ukraine samt hoher Inflation durch steigende Energiepreise: Die Kosten für die deutsche Wirtschaft belaufen sich laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) auf 735 Mrd. Euro, rund 4,3 Prozent des deutschen BIP.

Fatale Gemengelage

"Auch 2025 rechnen wir mit keinem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland, der die aufgelaufenen Konsum- und vor allem Investitionsausfälle auffangen könnte", verdeutlicht IW-Konjunktur-Experte Michael Grömling die Situation. Das liege jedoch nicht nur an den Krisen.

Über Jahrzehnte habe die Bundesrepublik an Investitionen gespart und so den Standort vernachlässigt. "Das ist der schwammige Boden, auf dem die Krisen uns so hart treffen", unterstreicht Studienautor Grömling mit einem Fingerzeig auf die Bundesregierungen.

Weltwirtschaft leidet

Allein für die ersten beiden Pandemie-Jahre summieren sich die Verluste auf 290 Mrd. Euro. Auch danach blieb nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Erholung aus: 2022 betrugen die Einbußen an Wirtschaftsleistung 100 Mrd., 2023 rund 145 Mrd. und 2024 gar 200 Mrd. Euro.

Den IW-Berechnungen nach hat jeder Deutsche seit 2020 im Schnitt 5.600 Euro weniger ausgegeben. Gesamtwirtschaftlich entspricht das einer Summe von fast 300 Mrd. Euro. Der Energiepreisschock nach dem russischen Einmarsch stoppte die Erholung in der Industrie.

Gestörte Lieferketten, hohe Energiekosten und geopolitische Krisen verunsichern Betriebe seitdem: Die Gesamtausfälle bei den Investitionen belaufen sich auf 265 Mrd. Euro. Auch ist Deutschland als Exportwirtschaft massiv von der schwachen Weltwirtschaft betroffen.

(Ende)
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