pte20241002001 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

2050: Fehlinvestitionen kosten 557 Bio. Dollar

Studie der Universitäten Exeter und Lancaster: Festhalten an Schrumpfindustrien wird sehr teuer


Kühltürme: Kraftwerke können zu Fehlinvestitionen werden (Foto: Denny Franzkowiak, pixabay.com)
Kühltürme: Kraftwerke können zu Fehlinvestitionen werden (Foto: Denny Franzkowiak, pixabay.com)

Exeter/Lancaster (pte001/02.10.2024/06:00)

Investitionen in kohlenstoffintensive Objekte wie Kohlekraftwerke könnten bis zum Jahr 2050 gigantische 557 Bio. Dollar an Vermögen vernichten. Davor warnen Forscher der Universitäten Exeter und Lancaster. Sie haben zwei Szenarien verglichen, um zu untersuchen, wie sich eine Verzögerung des Übergangs zu einer CO2-freien Wirtschaft auf den bis 2050 akkumulierten Gesamtkapitalwert auswirken könnte: eines, bei dem die Welt im Jahr 2020 vollständig aufgehört hätte, in kohlenstoffintensive Industrien zu investieren, und ein anderes, bei dem dies erst 2030 geschieht.

Wandel schon 2020 verpasst

Ein kompletter Investitionsstopp in fossile Brennstoffe im Jahr 2020 hätte ein globales Kapitalrisiko von 117 Bio. Dollar bedeutet. Bei einer Verschiebung auf 2030 erhöht sich dieser Wert auf 557 Bio. Dollar, das entspricht 37 Prozent des gesamten globalen Kapitals von heute. Das seien zwar die maximal möglichen Zahlen, die sich zwar durch Umschulung von Arbeitnehmern und Nachrüstung von Vermögenswerten reduzieren könnten, aber sie verdeutlichten die enormen wirtschaftlichen Risiken, die mit fortgesetzten Investitionen in schrumpfende Industrien verbunden sind.

"Je länger wir warten, desto ungeordneter wird der Übergang sein. Ein geordneter Übergang würde die Gemeinden in eine gute Position bringen, um neue Chancen zu nutzen, wenn sich die Wirtschaft verändert, während ein ungeordneter Übergang einige Gebiete dem Risiko eines postindustriellen Niedergangs aussetzen könnte", so Cormac Lynch, Sozialökonom an der University of Exeter. Auf die Frage, ob die Ergebnisse die Forderung nach einer Verschiebung oder Aufgabe der Netto-Null-Politik stützen könnten, antwortet Kollege Daniel Chester von der Lancaster University: "Die Auswirkungen des Klimawandels selbst werden wahrscheinlich weitaus kostspieliger sein. Und Teile des Übergangs finden bereits statt. So sind erneuerbare Energien wie Photovoltaik bereits kostenmäßig mit fossilen Brennstoffen vergleichbar, und Elektrofahrzeuge liegen nicht weit dahinter."

Wirtschaftlich überaus sinnvoll

"Unsere Forschung zeigt, dass es nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist, den Wandel jetzt zu vollziehen, anstatt sich ihm zu widersetzen. Anstatt den Wandel hinauszuzögern, sollten die politischen Entscheidungsträger die Bildungs- und Finanzsysteme umgestalten und neue Möglichkeiten schaffen, insbesondere in Regionen, die von der fossilen Brennstoffindustrie abhängig sind, um sicherzustellen, dass die Gemeinden nicht zurückbleiben", unterstreicht Chester abschließend.

(Ende)
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