pte20241023009 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Abgelegter Eid kann die Ehrlichkeit fördern

Experiment mit 21.000 Amerikanern und Briten - Formel jedoch von entscheidender Bedeutung


Ehrlich sein oder nicht: Eidesformel ist von großer Bedeutung (Bild: pixabay.com, RosZie)
Ehrlich sein oder nicht: Eidesformel ist von großer Bedeutung (Bild: pixabay.com, RosZie)

Aarhus/Linz (pte009/23.10.2024/10:30)

Das Ablegen eines Eides ist nicht nur symbolisch von Wert. Laut einer neuen Studie der Aarhus University unter Beteiligung der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) kann die Ermutigung zur Ehrlichkeit signifikant vorteilhaft sein. Details sind in "Nature - Human Behavior" publiziert.

Steuerhinterziehung im Test

Um zu ermitteln, ob Eide tatsächlich Menschen dazu veranlassen, gegebene Versprechen auch einzuhalten, haben die Forscher über 21.000 Personen aus den USA und dem Vereinigten Königreich einem Experiment zu richtigen Angaben bei einer Steuervorschreibung unterzogen.

Die Teilnehmer erzielten dabei Einkommen durch eine Sortieraufgabe, bei der Zahlen in gerade oder ungerade geordnet werden mussten. Basierend auf ihrer Leistung, verdienten sie dann Geld und waren verpflichtet, ihre Einnahmen zu melden, da darauf eine Steuer von 35 Prozent erhoben wurde. Durch bewusste Falschangaben reduzierte sich die Steuerlast.

Konsequenzen berücksichtigen

Das Ergebnis: Mit 25,1 Prozent gab rund ein Viertel das Einkommen niedriger an, als es tatsächlich war. Noch mehr (28,1 Prozent) behaupteten gleich, gar nichts verdient zu haben - der krasseste Fall also von Steuerhinterziehung. Grundsätzlich erhöhten Eide hierbei die Wahrscheinlichkeit, die Wahrheit zu sagen, jedoch um nur 3,9 Prozent, erklären die Forscher.

Nicht alle schwörten auf denselben Eid. 20 Formeln wurden genutzt. Die erfolgreichste Formel verringerte den Verlust durch Steuerhinterziehung um 47 Prozent. "Beim Experiment hatte der Bruch des Eides keine negativen Konsequenzen. Wir glauben daher, dass der Eid den Wunsch der Menschen verstärkt, ein positives Image zu bewahren", so JKU-Forscher Ulrich Glogowsky.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|