Alltagschemikalien erhöhen Brustkrebsrisiko
Silent Spring Institute hat 296 Substanzen identifiziert, die sich auf die Hormone auswirken
Chemiefabrik: Produkte schaden Gesundheit (Foto: pixabay.com, Benjamin Wiens) |
Newton (pte019/21.07.2021/11:30)
Eine Studie des Silent Spring Institute https://silentspring.org hat jetzt nachgewiesen, dass mehrere hundert häufig eingesetzte Chemikalien wie Pestizide, Bestandteile von Konsumgütern, Lebensmittelzusatzstoffe und Verunreinigungen des Trinkwassers das Brustkrebsrisiko erhöhen könnten. Das geschieht in dem die Zellen des Brustgewebes dazu gebracht werden, mehr der Hormone Östrogen oder Progesteron zu produzieren. Laut der Co-Autorin Ruthann Rudel ist der Zusammenhang zwischen Östrogen und Progesteron und Brustkrebs bestens bekannt. „Daher sollten wir bei Chemikalien in Produkten extrem vorsichtig sein, die die Werte dieser Hormone im Körper erhöhen."
Um diese chemischen Risikofaktoren zu identifizieren, wertete Rudel gemeinsam mit Bethsaida Cardona die Daten zu mehr als 2.000 Chemikalien aus, die vom ToxCast Programm der U.S. Environmental Protection Agency (EPA) zusammengestellt worden waren. Das Ziel von ToxCast ist es, die Fähigkeit von Wissenschaflern zu verbessern, vorhersagen zu können, ob eine Chemikalie schädlich sein wird oder nicht. Rudel und Cardona identifizierten 296 Chemikalien, die Estradiol, eine Art von Östrogen, oder Progesteron bei Zellen im Labor erhöhen. 71 Chemikalien erhöhten die Werte von beiden Hormonen. Zu den Chemikalien gehörten Bestandteile von Pflegeprodukten wie Haarfärbemittel, chemische Flammschutzmittel in Baustoffen und Einrichtungsgegenständen sowie eine Anzahl von Pestiziden.
Die Forscher haben noch nicht herausgefunden, wie diese Chemikalien die Zellen dazu bringen, mehr Hormone zu produzieren. Denkbar ist, dass die Chemikalien das Enzym Aromatase fördern. Die Folge wären laut Cardona höhere Östrogenwerte. „Wir aber wissen, dass Frauen täglich einer Vielzahl an Chemikalien aus den verschiedensten Quellen ausgesetzt sind und dass sich diese Belastungen summieren. Die Forschungsergebnisse wurden in „Environmental Health Perspectives" veröffentlicht.
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