pte20121017001 in Leben

Attraktive Frauen sind angepasster

Schönheiten verhalten sich sozialen Erwartungen entsprechend


Schöne Frau: Hang zur Konformität (Foto: pixelio.de, D. Rennen)
Schöne Frau: Hang zur Konformität (Foto: pixelio.de, D. Rennen)

Milton Keynes/Jerusalem/Salzburg (pte001/17.10.2012/06:00) Frauen, die von anderen als attraktiv bewertet wurden, weisen oft jedoch Eigenschaften wie Konformität und Unterwerfung bezüglich sozialer Erwartungen und Eigenprofilierung auf. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Open University http://open.ac.uk und der Hebrew University http://huji.ac.il/huji/eng , die den Bezug zwischen äußerem Erscheinungsbild und Persönlichkeit untersucht haben. Sie nahmen an, dass schöne Frauen mit angenehmen, extrovertierten, pflichtbewussten und emotional stabilen Charakterzügen assoziiert würden.

Schönheit überblendet Charakter

"Wenn man dieses Phänomen aus der evolutionären Perspektive betrachtet, erfolgt die Partnerwahl vor allem auch auf Äußerlichkeit, da Attraktivität mit Gesundheit assoziiert wird", sagt der Salzburger Psychologe Josef Fellner im Gespräch mit pressetext. Demnach scheinen gesund wirkende Personen attraktiver.

Dieser Effekt betrifft sowohl Männer als auch Frauen. "Bei Männern hängt der Erfolg oft mit ihrer Körpergröße zusammen", erklärt Fellner weiter. Je größer ein Mann laut dem Experten demnach ist, umso attraktiver und kompetenter wirkt er und umso bessere Chancen auf eine Führungsposition hat er.

Man könne hier auch von einem "Halo-Effekt" ausgehen. "Das Erscheinungsbild blendet bildlich gesehen wie eine Sonne alle anderen Merkmale aus, was zu einer gesamten positiven Bewertung der Person führt", so der Fachmann. In diesem Fall spreche man von einer klassischen kognitiven Verzerrung, die meist auch zu falschen Entscheidungen führen könne.

Positiver Eindruck soll bleiben

Dass Frauen, die als gutaussehend bewertet werden, sich den öffentlichen Erwartungen gegenüber konform und unterwerfend verhalten, kann mit zwei Effekten erklärt werden. "Zum einen spricht man von dem sogenannten 'Impression-Management'. Hier sollen die Erwartungshaltungen von außen erfüllt werden, um den hinterlassenen positiven Eindruck aufrecht zu erhalten", verdeutlicht Fellner. Würde man gegensätzlich zu den Erwartungen handeln, könnte die Umwelt dieses positive Bild revidieren. Dies soll vermieden werden, um den eigenen Selbstwert vor Verletzung zu schützen.

Zum anderen spiele die Person-Umwelt-Interaktion eine entscheidende Rolle. "So erfahren Menschen aufgrund ihrer Attraktivität meist schon in jungen Jahren eher positive Reaktionen seitens ihrer sozialen Umwelt", so Fellner. Da diese Interaktion mit der Umwelt von der jeweiligen Person als äußerst angenehm und lustvoll empfunden würde, liege es in ihrem Interesse diese aufrecht zu erhalten.

"Dahingehend erweisen sich gewisse Persönlichkeitstendenzen, wie zum Beispiel Konformismus, als vorteilhaft, da sie die bestehende positive Beziehung zu anderen Menschen aufrechterhalten und fördern", ergänzt der Psychologe. Im Laufe der persönlichen Entwicklung würden diese Tendenzen verstärkt und in der Persönlichkeitsstruktur ausgereift und gefestigt.

(Ende)
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