Recycling-Papier stark gesundheitsgefährdend
Niederländische Wissenschaftler sprechen Warnung vor Nutzung als Lebensmittelverpackung aus
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Papiertüte: Sie kann gefährliche Giftstoffe enthalten (Foto: Davie Bicker, pixabay.com) |
Maastricht/Utrecht (pte001/23.04.2025/06:00)
Recyceltes Papier als Verpackung säurehaltiger Lebensmittel ist ein Gesundheitsrisiko. Davor warnen Forscher der Universität Maastricht und der Niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Produktsicherheit. Untersucht worden ist die Migration giftiger Metalle aus Recycling-Papier unter Verwendung verschiedener Lebensmittelsimulanzien wie Essigsäure und Ethanol. Die Werte für Aluminium, Blei und andere Metalle überschritten häufig die gesetzlichen Grenzwerte, heißt es.
Krebsgefahr und Hirnschäden
Die Schadstoffe stammen aus Druckfarben, Klebern und Verarbeitungshilfsstoffen. Sie können in Lebensmittel übergehen und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Krebs, neurologischen Störungen und Stoffwechselerkrankungen führen. Während die Europäische Union Vorschriften für Schadstoffe in Kunststoffverpackungen für Lebensmittel festgelegt hat, fehlen diese für Papierverpackungen.
Die Untersuchungen zeigen Unterschiede in der Migration giftiger Metalle je nach Art der Lebensmittel und der Verpackungszusammensetzung, wobei saure Bedingungen sich als problematisch erweisen. Unter Verwendung von vier Lebensmittelsimulanzien - drei Prozent Essigsäure (für saure Lebensmittel), zehn Prozent und 50 Prozent Ethanol (für wässrige und fetthaltige Lebensmittel) sowie Tenax (für trockene Lebensmittel) - haben die Forscher festgestellt, dass drei Prozent Essigsäure alarmierend hohe Metallkonzentrationen extrahierten, darunter Blei mit 34,83 Milligramm pro Kilo und Aluminium mit bis zu zehn Gramm pro Kilo. Das übersteigt die niederländischen Sicherheitsgrenzwerte um das 8.000- bis 10.000-Fache.
EU-Reglement unzureichend
Während Simulanzien auf Ethanolbasis eine mäßige Migrationsaktivität zeigen, haben die Forscher bei trockenen Lebensmitteln nur eine minimale Metallfreisetzung festgestellt. Eine wichtige Erkenntnis war, dass herkömmliche Extraktionsmethoden die Metallkonzentrationen im Vergleich zu Migrationstests durchweg unterschätzten, was darauf hindeutet, dass die tatsächliche Exposition erheblich höher sein könnte als derzeitige Tests vorhersagen.
Besonders besorgniserregend ist der Nachweis von Metallen wie Uran und Kobalt in potenziell gefährlichen Konzentrationen, was auf Lücken in der Regulierung hinweist. Diese Ergebnisse stellen laut den Wissenschaftlern die Sicherheit von recycelten Papiermaterialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, infrage und unterstrichen die Notwendigkeit strengerer, bedingungsspezifischer Testprotokolle, so die Forscher abschließend.
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