In Krisen sind Frauen die besseren Manager
Männer lassen sich laut drei Wissenschaftlerinnen in vielen Fällen eher von Emotionen leiten
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Management: In Krisen sind Frauen die besseren Führungskräfte (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com) |
Toronto/Amsterdam (pte004/23.04.2025/06:15)
Frauen sind in Krisenzeiten stabilere Führungspersönlichkeiten als Männer, werden aber immer noch übersehen. Das haben die drei Wissenschaftlerinnen Ivona Hideg und Winny Shen von der York University in Toronto sowie Tanja Hentschel von der Universität Amsterdam in einem Beitrag für "The Conversation" festgestellt.
"Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen und Beispielen aus der Praxis stellen langjährige Annahmen darüber infrage, was eine effektive Führungskraft ausmacht. In Krisenzeiten versagen traditionelle Führungsstile, die durch Dominanz und Rigidität gekennzeichnet sind und meist mit Männern assoziiert werden, oftmals", schreiben die Fachfrauen.
Teams werden stabilisiert
Stattdessen erwiesen sich Führungsstile, die durch Empathie, Flexibilität und offene Kommunikation gekennzeichnet sind und meist mit Frauen assoziiert werden, als effektiv und unverzichtbar, heißt es. Diese Art der Führung helfe dabei, Teams zu stabilisieren, wenn die Emotionen hochkochen und der Weg in die Zukunft unklar ist. Genau das seien die Eigenschaften, die Kanada in naher Zukunft brauchen könnte. Die Expertinnen denken dabei an die Parlamentswahl am 28. April.
Ein hartnäckiges Klischee sei die Vorstellung, dass Frauen "zu emotional" sind, um effektive Führungskräfte zu sein. Dieses Vorurteil beeinträchtige nach wie vor die Chancen von Frauen, überhaupt für Führungspositionen in Betracht gezogen zu werden. "Unsere Forschungsergebnisse widerlegen jedoch diese Annahme und deuten darauf hin, dass es Männer sind, die in Zeiten der Unsicherheit eher dazu neigen, sich von ihren Emotionen leiten zu lassen."
"Unsere Studie ergab, dass männliche Führungskräfte in normalen Zeiten ihre Mitarbeiter auch bei nicht arbeitsbezogenen Anliegen unterstützen. Wenn männliche Führungskräfte jedoch ein höheres Maß an Angst verspüren, neigen sie eher zu missbräuchlicher Führung. Dazu gehören schroffe Bemerkungen gegenüber Mitarbeitern, unangemessene Forderungen oder Strafen", unterstreichen die Professorinnen.
Familienfreundliches Verhalten
Das Verhalten von weiblichen Führungskräften werde hingegen nicht von Gefühlen der Angst oder Hoffnung beeinflusst. Unabhängig davon, wie sie sich fühlten, würden Frauen eher ein konsistent familienfreundliches Verhalten zeigen, das den Mitarbeitern hilft, die Herausforderungen des Arbeitslebens zu bewältigen. Sie verzichteten auch darauf, bei Angstgefühlen mit Beleidigungen zu reagieren.
Angesichts der US-Zölle, der Bedrohung der Souveränität Kanadas und anderer globaler Probleme brauche Kanada mehr denn je eine effektive Führung. "Wenn wir diejenigen, die mit Mitgefühl führen, immer wieder übersehen, laufen wir Gefahr, genau die Art von Führung zu verlieren, die unserem Land helfen könnte, die vor uns liegenden turbulenten Zeiten zu meistern", so das Resümee.
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