pte20240911001 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Biden setzt wie Trump auf fossile Rohstoffe

Klimapolitik ähnelt sich laut H. Milton School of Industrial and Systems Engineering übergreifend


Bohranlage für eine Erdgasquelle: US-Klimapolitik unter der Lupe (Foto: Anita Starzycka/pixabay.com)
Bohranlage für eine Erdgasquelle: US-Klimapolitik unter der Lupe (Foto: Anita Starzycka/pixabay.com)

Washington/Atlanta (pte001/11.09.2024/06:00)

Als US-Präsident setzte Donald Trump auf fossile Rohstoffe. Umweltschutz war für ihn kein Thema, im Gegensatz zu seinem Nachfolger Jo Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris, die mit dem "Inflationsbekämpfungsgesetz" mit Ausgaben von 370 Mrd. Dollar dem Klimaschutz auf die Sprünge helfen wollten.

Doch ungeachtet der konträren Positionen ist eine Entwicklung unter beiden Präsidenten gleich gewesen: Die Förderung von Öl und Gas hat sich jeweils massiv erhöht. Jetzt ist sie auf einem historischen Höchststand. Auch unter dem Demokraten Barak Obama, Trumps Vorgänger, war sie ausgeweitet worden. Die Ausweitung der Förderung hat laut Valerie Thomas von der H. Milton School of Industrial and Systems Engineering sowohl Vor- als auch Nachteile.

Energiesicherheit versus Klima

Die Förderung von Öl und Gas in den USA sorgt laut der Expertin für Versorgungssicherheit, und die hohe Produktion halte die Preise im Allgemeinen niedrig. Bei der Verbrennung von Öl und Gas werde jedoch CO2 freigesetzt, was zum Klimawandel beitrage. "Und Erdgas besteht größtenteils aus Methan - einem weiteren starken Treibhausgas." Trump habe sich in seiner Rhetorik und in seinen Maßnahmen stets aggressiv für fossile Brennstoffe eingesetzt. Unter seiner Präsidentschaft habe die Regierung mehr Land für Bohrungen im Arctic National Wildlife Refuge, in der National Petroleum Reserve Alaska und in der Wildnis von Utah gepachtet.

"Sie öffnete auch mehr US-Küstengewässer für die Erschließung von Öl- und Gasvorkommen, aber Trump machte dies später wieder rückgängig und verbot die Küstenbohrungen im östlichen Golf von Mexiko und an den Atlantikküsten von Florida, Georgia und South Carolina für zehn Jahre", so die Ingenieurswissenschaftlerin. Doch das habe nichts mit einer Art Umweltgewissen zu tun gehabt. Vielmehr habe der Widerstand gegen Bohrungen in diesen Staaten die Erfolgsaussichten mehrerer republikanischer Kandidaten für die Wahlen 2020 bedroht.

Biden lebte mit Trumps Erblast

Biden wiederum hat Thomas zufolge mehrere Verordnungen gegen fossile Brennstoffe erlassen, darunter Maßnahmen zur Verringerung von Methanlecks aus Erdgas-Pipelines und zur Erhöhung der Lizenzgebühren, die Unternehmen für die Förderung auf Bundesland zahlen. Allerdings habe er auch grünes Licht für die größte Ölbohrung des Landes gegeben, das riesige Willow-Projekt des US-Ölkonzerns ConocoPhillips in Alaska.

"Wenn Land für Bohrungen freigegeben wird, dauert es einige Jahre, bis die Förderung beginnt. Die gestiegene Öl- und Gasproduktion während der Regierung Biden ist also bis zu einem gewissen Grad das Ergebnis von Pachtverträgen, die unter der Regierung Trump vergeben wurden. Trump hat die Pachtgebiete versteigert, die Regierung Biden hat die Genehmigungen unterzeichnet", unterstreicht Thomas abschließend.

(Ende)
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