pte20230516022 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Blöcke schützen Küsten und Meeresbewohner

Ersatz für lebensfeindliche Wellenbrecher - Reefy will von Sturmfluten bedrohte Abschnitte erhalten


Reefy-Betonblöcke in den Niederlanden im Praxistest (Foto: reefy.nl)
Reefy-Betonblöcke in den Niederlanden im Praxistest (Foto: reefy.nl)

Delft/Rotterdam (pte022/16.05.2023/11:30)

Mit riesigen Blöcken aus Beton, die Legosteinen ähneln, die eine strukturierte Oberfläche sowie röhrenförmige Durchlässe für Wasser haben, will das Unternehmen Reefy von Sturmfluten bedrohte Küsten schützen. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass sich Meereslebewesen ansiedeln, die zusätzlich zum Küstenschutz beitragen.

Test vor Rotterdamer Hafen

Die Niederlande haben vor Jahrzehnten angefangen, ihre Küsten durch sogenannte Tetrapoden vor Erosion zu schützen. Das sind vierbeinige Bauteile aus Beton, die jeweils sechs Tonnen wiegen. Sie brechen Wellen, zerstören aber auch das Leben im Meer. Noch schlimmer sind Wellenbrecher aus ausgedienten Autoreifen, auf denen sich keine Tiere ansiedeln können. Zudem werden giftige Stoffe frei, wenn die Wellen sie zerlegen. All diese Nachteile haben die überdimensionalen Legosteine nicht, heißt es.

Die Blöcke werden derzeit vor dem Rotterdamer Hafen getestet, dem größten in Europa. Ein weiterer Test soll in Mexiko stattfinden. Geplant ist auch, Offshore-Windenergieanlagen mit diesen künstlichen Riffen zu schützen. "Die Idee zur Entwicklung dieser Blöcke bestand darin, eine Grundlage für die Besiedelung etwa mit Muscheln zu schaffen", sagt Jaime Ascencio, CEO und Mitbegründer von Reefy. "Es soll eine lebende Schicht entstehen, die mit dem Anstieg des Meeresspiegels wachsen und sich selbst heilen kann." Dabei soll auch eine Beschichtung helfen, die Muscheln Nährstoffe bietet, sodass sie noch stärker geneigt sind, sich auf dem Beton anzusiedeln.

Fest miteinander verbunden

Die Blöcke sind miteinander verbunden, sodass Wellen sie nicht verschieben können. Die strukturierten Oberflächen sind so gestaltet, dass sich Meeresbewohner eingeladen fühlen, sie zu besiedeln. In den wasserdurchflossenen Röhren finden andere Tiere Schutz, etwa vor Fressfeinden. Insgesamt wird das natürliche Leben im Meer wiederhergestellt, hoffen die Entwickler. Sie lassen sich auch als Ersatz für zerstörte Korallenriffe einsetzen. Korallenriffe können die Wellenenergie um 97 Prozent reduzieren und so dazu beitragen, Küstengemeinden vor Sturmfluten zu schützen und Erosion an Stränden zu verhindern. Diese Aufgabe sollen die Reefy-Blöcke übernehmen, wenn die natürlichen Riffe beschädigt sind.



(Ende)
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