Innovative Sonnencreme kühlt auch die Haut
Titandioxid-Nanopartikel in Präparat der Tsinghua-Universität reflektieren Wärmestrahlen
Sonnenbad: Neue Sonnencreme schützt und kühlt den Bauch (Foto: Patrick Marty, pixabay.com) |
Peking/Washington (pte002/23.12.2024/06:05)
Rufan Zhang von der Tsinghua-Universität hat eine neue Hightech-Sonnencreme entwickelt, die nicht nur gut gegen UV-Strahlung schützt, sondern auch noch kühlt. In "Nano Letters" der American Chemical Society stellt das Team seine neue Emulsion vor. Der Schutzfaktor liegt bei 50, und die Haut bleibt, mit der neuen Creme geschützt, sechs Grad Celsius kühler als nackte oder mit dem üblichen Sonnenschutz versehene Haut.
Schlüssel Strahlungskühlung
Der Effekt beruht auf der sogenannten Strahlungskühlung. Dabei wird Wärme entweder reflektiert oder aktiv abgestrahlt, wodurch alles darunter Liegende gekühlt wird. Sie wird bereits zur Herstellung kühlender Stoffe und Beschichtungen verwendet, die unter anderem Häuser kühlen. Einige passive Strahlungskühlungstechnologien basieren auf Titandioxid (TiO2), da die weißliche Substanz Wärmestrahlen reflektiert. TiO2-Partikel werden auch in mineralischen Sonnenschutzmitteln verwendet, um UV-Licht zu reflektieren, aber die Partikel haben nicht die richtige Größe, um durch die Reflektion von Infrarotstrahlen einen Kühleffekt zu erzeugen.
Zhang und seine Kollegen haben daher untersucht, welche Partikelgröße Wärmestrahlen am besten reflektieren. Als sie diese gefunden hatten, stellten sie einen Sonnenschutz sechs Inhaltsstoffen her: TiO2-Nanopartikel der richtigen Größe, Wasser, Ethanol, Feuchtigkeitscreme, Pigmente und ein in der Kosmetik gebräuchliches Silikonpolymer namens Polydimethylsiloxan, das die Haut glänzen lässt. Außer dem Kühleffekt und dem hohen Sonnenschutzfaktor von 50 glänzt diese Formulierung damit, dass sie wasserfest ist, man also zwischendurch auch einmal in die Fluten springen kann, und behält ihre Wirksamkeit zwölf Stunden lang bei.
Günstigere Herstellung
Zehn Gramm dieser Creme sollen in der Herstellung umgerechnet nur gut 90 Euro-Cent kosten, etwa so viel wie bereits auf dem Markt befindliche Sonnenschutzmittel. Die Forscher sagen, dass ihre Creme ein vielversprechendes kommerzielles Potenzial hat, vor allem weil die Temperaturen im Sommer wegen der globalen Erderwärmung weiter steigen.
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