pte20241011012 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Britische Mädchen fürchten KI-Plagiate und Sexismus im Netz

Vertrauen in sich selbst und in die Zukunft geht laut Girlguiding-Umfrage verloren


Probleme halten Mädchen nicht von der Nutzung sozialer Medien ab (Foto: Girlguiding)
Probleme halten Mädchen nicht von der Nutzung sozialer Medien ab (Foto: Girlguiding)

London (pte012/11.10.2024/13:30)

59 Prozent der 11- bis 21-jährigen britischen Mädchen und jungen Frauen befürchten, dass im Internet Bilder von ihnen auftauchen, die nicht sie selbst zeigen, sondern mit Techniken künstlicher Intelligenz erstellt worden sind. Dies hat eine landesweite, kürzlich veröffentlichte Umfrage der gemeinnützigen Mädchen-Jugendorganisation Girlguiding mit 3000 Teilnehmerinnen ergeben. Die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass Social-Media-Unternehmen mehr tun, um sie vor solchen Bedrohungen zu schützen, ebenso wie vor Missbrauch, dem sie bei der Nutzung ihrer Plattformen ausgesetzt sind.

Plattformen nicht zu ignorieren

Die naheliegende Lösung, die Plattformen einfach zu ignorieren, funktioniert allerdings nicht. 57 Prozent sagten, dass sie sogar Pausen bei der Nutzung von sozialen Medien vermeiden, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Diese Abhängigkeit nimmt allerdings ab. Jede dritte Befragte sagte, sie habe eine "starke Online-Affinität", was einem Rückgang um sieben Prozent in den letzten vier Jahren entspricht.

Die weiterhin starke Nutzung sozialer Medien der Mädchen könnte ihre Ursache in deren Einsamkeitsgefühlen haben. Fast 60 Prozent nannten dies in der Befragung als Grund dafür. Ein ebenso hoher Prozentsatz der Befragten gab an, sexuelle Belästigung im Internet gesehen oder erlebt zu haben. Fast neun von zehn Mädchen haben hatten nach eigener Aussage in ihrem täglichen Leben Sexismus erlebt. Sieben von zehn sagten, dass es online geschehen ist. Fast die Hälfte fühlt sich wegen Sexismus und Frauenfeindlichkeit weniger sicher - mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Zwei von fünf Befragten geben an, dass Sexismus ihr Selbstvertrauen untergräbt. Vor zehn Jahren war es weniger als ein Drittel.

Verletzlich und allein

"In meinem Alltag sehe ich, wie der ständige Druck, unrealistische Schönheitsideale zu erfüllen, und die Normalisierung von Sexismus dazu führen, dass sich Mädchen verletzlich und alleingelassen fühlen", sagt die 17-jährige Jiya. "Die ständige Online-Präsenz verstärkt das noch. Wir sind zwar stärker vernetzt, aber auch stärker der Gefahr von Verurteilung und Vergleichen ausgesetzt – durch Body Shaming, sexistische Witze, Online-Belästigung und Objektifizierung. Das fördert die Einsamkeit und untergräbt unser Selbstvertrauen, was es nur noch schwieriger macht, positiv in die Zukunft zu blicken", so die junge Frau. Mit Objektifizierung ist die Betrachtung von Menschen als Sache gemeint.

"Es ist erschreckend zu sehen, dass Mädchen immer weniger Vertrauen in sich selbst und in ihre Zukunft haben", sagt Angela Salt, Geschäftsführerin von Girlguiding. "Sexismus ist nach wie vor allgegenwärtig und führt dazu, dass sich viele Mädchen verletzlich und unsicher fühlen." Das Girlguiding-Portal will gegensteuern und "durch Spaß, Freundschaft, Herausforderungen und Abenteuer Mädchen ermutigen, ihre Stimme zu finden, und sie inspirieren, das Beste in sich selbst zu entdecken und einen positiven Unterschied in ihrer Gemeinschaft zu machen".

(Ende)
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