pte20240910004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Britische Unternehmen sind exportscheu

Vielen fehlt laut Studie des Ministeriums für Wirtschaft und Handel das dazu nötige Wissen


Containerschiffe: Nachholbedarf bei Exporten in Großbritannien (Foto: Thomas Ulrich, pixabay.com)
Containerschiffe: Nachholbedarf bei Exporten in Großbritannien (Foto: Thomas Ulrich, pixabay.com)

London (pte004/10.09.2024/06:15)

Gerade einmal 18 Prozent der britischen Unternehmen fühlen sich fit für Exporte. Das zeigt die jüngste Jahresstudie des Ministeriums für Wirtschaft und Handel. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 24 Prozent. Befragt worden sind 3.000 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 500.000 Pfund pro Jahr. Der diesjährige Wert ist der niedrigste seit Inkrafttreten des britischen Handels- und Kooperationsabkommens mit der EU im Jahr 2021.

Weniger exportierende Firmen

Der Anteil der Unternehmen eigenen Angaben nach nur über geringe Exportkenntnisse verfügen, ist von 23 Prozent im Jahr 2022 auf 28 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen, während die restlichen 59 Prozent sagen, sie kämen gerade so zurecht, hätten aber erkannt, dass sie ihre Kenntnisse verbessern müssen.

Der Anteil der Unternehmen, die schon einmal exportiert haben, ist seit 2021 zurückgegangen, und zwar von 45 Prozent in diesem Jahr auf 39 Prozent im Jahr 2023. Die meisten Exporteure sagen zudem, dass sie sich nicht aktiv um neue Aufträge aus dem Ausland bemühen, nur 27 Prozent suchen aktiv nach neuen Exportmöglichkeiten.

Unterstützung für KU gefordert

Diese Zahlen wurden zeitlich mit der Forderung eines Konsortiums aus großen Technologieunternehmen und Unternehmensverbänden bekannt, die Regierung solle im Rahmen ihrer überarbeiteten Industrie- und Handelsstrategie die Exportunterstützung für kleine Unternehmen verbessern.

Die E-Commerce Trade Commission, der Mitglieder wie Amazon, Alibaba, eBay, Shopify und Google sowie Unternehmensverbände wie die Federation of Small Businesses angehören, hat die Regierung aufgefordert, die offiziellen Leitlinien zu vereinfachen, den Schwerpunkt stärker auf E-Commerce und digitale Handelsinstrumente zu legen und mehr Zuschüsse bereitzustellen.

Politik sagt, sie habe verstanden

Richard Hyde, ein leitender Forscher bei der Denkfabrik Social Market Foundation und Autor des Kommissionsberichts, hebt die Bedeutung der Steigerung der Exporte von Kleinunternehmen hervor. "Die große Mehrheit der britischen Unternehmen sind kleinere Unternehmen, aber zu wenige von ihnen exportieren derzeit. Eine höhere Exportquote sollte ein wichtiger Hebel für die Wachstumsstrategie der Regierung sein."

Gareth Thomas, der für Exporte zuständige Minister, bestätigt indes die Notwendigkeit, den digitalen Handel anzukurbeln und kleine Unternehmen beim globalen Export zu unterstützen. "Wir arbeiten mit der Industrie zusammen, um den digitalen Handel anzukurbeln, damit mehr kleine Firmen in die ganze Welt exportieren können, und unsere moderne Industriestrategie wird uns helfen, ein langfristiges, stabiles Wachstum zu erzielen, das qualifizierte Arbeitsplätze unterstützt."

(Ende)
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