pte20240806001 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Brombeeeren und Rosen jetzt ohne Stacheln

Gentechnik erleichtert Ernte und Nutzung - DNA-Abschnitt LOG bei etwa 20 Arten verantwortlich


Dornenarme Pflanze (links) und das Original (Fotos: Mohammed Bendahmane, cshl.edu)
Dornenarme Pflanze (links) und das Original (Fotos: Mohammed Bendahmane, cshl.edu)

Laurel Hollow/Valencia/Paris/Ithaca (pte001/06.08.2024/06:00)

Dornen, die unzählige Pflanzen wie Brombeeren und Rosen vor Fressfeinden schützen, behindern deren Nutzung. Erntearbeiter riskieren schlimme Verletzungen. Damit ist es vielleicht bald vorbei, denn Forscher des Cold Spring Harbor Laboratory (CSHL) und der Universitat Politècnica de València (UPV) haben mithilfe von Genmanipulation die lästigen Dornen bei bestimmten Pflanzen entfernt, ohne andere Eigenschaften der Gewächse und ihrer Früchte zu verändern.

Gen lässt Stacheln sprießen

Laut CSHL-Professor Zachary Lippman und seinem Postdoc James Satterlee hindern bestimmte Mutationen eines als LOG (LOnely Guy) bekannten Gens die Pflanzen daran, Stacheln zu bilden. LOG war bereits dafür bekannt, dass es die Synthese bestimmter Pflanzenhormone erleichtert. Die Wissenschaftler fragten sich, ob es auch für die Stachelbildung verantwortlich sein könnte, und wandten sich an Kollegen in Frankreich, Kanada, Deutschland und dem Vereinigten Königreich.

Nach Durchsicht früherer Studien und Durchführung neuer Untersuchungen haben sie festgestellt, dass LOG bei etwa 20 Arten mit dem Stachelwachstum in Verbindung steht. Offensichtlich handelte es sich um einen Fall sogenannter konvergenter Evolution, da die Pflanzen nicht alle eng miteinander verwandt sind und sich einige von ihnen Millionen von Jahren entfernt von anderen entwickelten.

Als erste verlor Rose Stacheln

Forscher am Institut National de la Recherche Agronomique haben die CRISPR-Geneditierungstechnik genutzt, um das LOG-Gen zum Schweigen zu bringen und so das Stachelwachstum bei Rosen drastisch zu reduzieren. Forscher der Cornell University haben mit der gleichen Technik die Stacheln bei einer australischen Obstpflanze ausgerottet, der Solanum Centrale.

"Die Beseitigung der Stacheln würde die Handhabung und Ernte der Pflanzen erleichtern, das Verletzungsrisiko für die Landarbeiter verringern und die durch Stacheln verursachten Nachernteschäden reduzieren. Außerdem könnten neue Sorten ohne Stacheln zu einer größeren Akzeptanz der Verbraucher und damit zu stärkerer Nutzung führen", sagt Jaime Prohens, Professor für Pflanzengenetik an der UPV.

(Ende)
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