CSR-Aspekte sind Impact-Investoren schnuppe
Wirkung verpufft laut Studie der University of Virginia und der University of Michigan-Dearborn
Grüne Investition: oft gar nicht so grün wie gedacht (Foto: Christo Anestev, pixabay.com) |
Charlottesville/Dearborn (pte004/15.01.2025/06:15)
Viele Impact-Investoren, die mit ihren Investitionen nicht nur Geld verdienen, sondern auch Gesellschaft und Umwelt nutzen wollen, kümmern sich nicht sonderlich darum, ob ihre finanziellen Transaktionen auch die erwünschte Wirkung haben. "Die Absicht, durch die Auswahl der richtigen Vermögenswerte Gutes zu tun, ist keine Garantie dafür, dass dies auch geschieht", klagen Lauren Kaufmann von der University of Virginia und Helet Botha von der University of Michigan-Dearborn in einem Beitrag für "The Conversation".
Ökologische Folgen unbeachtet
Viele Impact-Investoren gehen den Expertinnen nach einfach davon aus, dass Solarenergiefirmen, Mikrofinanzinitiativen oder andere mit prinzipiell positivem Image von Natur aus gut für die Gesellschaft sind. Diese Win-win-Denkweise führe dazu, dass sich Investoren primär auf die finanzielle Leistung konzentrieren, anstatt zu bewerten, ob ihre Investitionen soziale oder ökologische Auswirkungen haben.
Oft bedeute dies, dass sie nicht feststellen können, ob bestimmte Investitionen in Bezug auf soziale Kennzahlen besser abschneiden als andere. "Wir haben festgestellt, dass diese Denkweise Investoren davon abhält, nach Informationen zu suchen, die auf Mängel in der sozialen Leistung einer Investition hinweisen könnten", unterstreichen die Wirtschaftsprofessorinnen.
Finanzinstitute mit Öko-Option
Fast 75 Prozent der Jüngeren legen laut den Expertinnen Wert darauf, dass ihre Investitionen mit ihren sozialen Werten übereinstimmen. Da ein Großteil des prognostizierten 84 Bio. Dollar schweren Vermögens, das bis 2045 Menschen vererbt werden soll, an Millennials und andere jüngere Amerikaner fließt, würden sich Finanzinstitute wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Vanguard verstärkt darum bemühen, Impact-Investoren mit entsprechenden Produkten anzusprechen.
"Wir haben jedoch festgestellt, dass gute Absichten allein möglicherweise keine konsistente soziale Wirkung erzielen. Ohne solide Risikobewertungen und fortlaufende Evaluierungen, ob Investitionen die beabsichtigten Ergebnisse erzielen, können Impact-Investments ihre Ziele verfehlen", so Kaufmann und Botha.
Es stelle sich die Frage, wie Geldgeber die Folgen ihrer Investitionen kontrollieren können, ohne potenziell belastende Berichtspflichten zu schaffen. Die Wirtschaftswissenschaftlerinnen wollen jetzt untersuchen, wie Impact-Investoren Hinweise auf fehlgeleitete Gelder finden und wie sie darauf reagieren können.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |