ptp20240914003 Umwelt/Energie

Der Blattverlust an Bäumen kann unterschiedliche Gründe haben

Mit dem Laubfall reagieren Gehölze sowohl auf die Wetterbedingungen als auch auf Stressoren


Laubabwurf im Herbst (Foto: goodRanking)
Laubabwurf im Herbst (Foto: goodRanking)

Berlin (ptp003/14.09.2024/11:03)

Genau wie andere Pflanzen durchlaufen auch Bäume verschiedene Wachstumsphasen, die saisonal bedingt sind. Laubbäume erblühen im Frühling und stehen im Sommer voll im Saft. Im weiteren Verlauf kommt es zur Laubfärbung, die schließlich im Herbst mit dem Laubabwurf endet. Ein natürlicher Prozess, der bei vielen heimischen Baumarten zu beobachten ist.

Doch auch während der Vegetationsperiode kann es dazu kommen, dass die Gehölze ihre Blätter verfrüht verlieren. Dabei handelt es sich um eine Reaktion auf Stressoren, welche die Vitalität des Baumes einschränken. Zwar kann Krankheiten und Schädlingsbefallen mit einer artgerechten Baumpflege vorgebeugt werden, jedoch können sie nie vollständig ausgeschlossen werden.

Minderung der Baumvitalität ist mit bloßem Auge sichtbar

Beeinträchtigungen der Vitalfunktion von Bäumen können zahlreiche Ursachen haben. Auf der einen Seite stehen abiotische Faktoren wie zu viel oder zu wenig Wasser, übermäßige Hitze, eine schlechte Luftqualität oder auch die Bodenverdichtung. Auf der anderen Seite kommen die biotischen Faktoren hinzu, sprich Schädlinge und Krankheiten wie Pilze, Bakterien und verschiedene Insekten. Auch Beschädigungen durch Menschen, beispielsweise die inkorrekte Ausführung von Pflegemaßnahmen, mindern die Baumgesundheit. Oft wirkt eine Vielzahl der genannten Variablen zusammen, was zu einer Laubfärbung mit anschließendem Laubfall führt, die früher als üblich erfolgen. Im eigenen Garten gilt es daher, einen bewussten Blick auf die Baumkronen während der Vegetationsperiode zu werfen. Je schneller eine Minderung der Baumvitalität erkannt wird, desto eher kann man dagegenwirken und seinen Bestand unterstützen.

Baumspezifische Schädlinge treten vermehrt auf

Ein aktuelles Beispiel für einen baumspezifischen Schädling ist die Kastanienminiermotte. In diesem Sommer hat sie in ganz Deutschland dafür gesorgt, dass sich die Blätter der Weißblühenden Rosskastanie verfärbt haben. Ihre Larven ernähren sich vom Laub der Kastanie, was wiederum zu Schäden an den Blättern führt. Während die Photosynthese der Bäume erschwert wird, verschlechtert sich ihr Zustand auf Dauer.

Das vermehrte Auftreten von Pflanzenschädlingen ist unter anderem durch die klimatischen Entwicklungen bedingt. Während ihnen Hitze und Trockenheit bei der Ausbreitung zugutekommen, werden die Gehölze im gleichen Zug geschwächt. Liegen weder ein Schädlingsbefall noch eine andere Vitalitätsbeeinträchtigung vor, ist der rechtzeitige Laubabwurf im Herbst bei Bäumen ein ganz normaler Vorgang. Weiterführende Informationen zu diesem Thema unter: www.baumpflege-und-garten.de/baumpflege/laubabwurf-im-herbst-baum-schutzfunktion

Reserven für den Winter durch den Laubabwurf im Herbst

Blätter enthalten eine Bandbreite an wichtigen Nährstoffen. Diese werden vom Baum aufgenommen und eingelagert, lange bevor das Laub abgestoßen wird. Dadurch kommt es auch zur gelb-braunen Laubfärbung. Anders als bei der verfrühten Abszission handelt es sich hierbei um die Vorbereitung der Gehölze auf die kühle Jahreszeit. Weniger Licht, weniger Energie, weniger Wachstum: Der rechtzeitige Laubabwurf im Herbst ist ein Prozess, mit dem das Überleben auch bei erschwerten Bedingungen ermöglicht wird. Für Baumeigentümer besteht demnach kein Grund zur Sorge, wenn sich der Bestand ab Ende August und Anfang September langsam in strahlendem gold färbt. Im Übrigen bietet es sich an, das herabgefallene Laub im Garten als Schutzschicht liegen zu lassen. Dies verbessert die Bedingungen für die Wurzeln, welche auch während des Winters Nährstoffe aus der Erde ziehen.

(Ende)
Aussender: Baumpflege und Garten
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