pts20221025022 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

Eine Frage des Gewichts - Masterarbeit des Studiengangs Internationales Weinmarketing birgt kleine Überraschung


Eisenstadt (pts022/25.10.2022/13:45)

Ob und welchen Einfluss das Flaschengewicht auf die Qualitätswahrnehmung der Verbraucher*innen hat, dieser Frage wollte Stephanie Andert in ihrer Masterarbeit an der FH Burgenland nachgehen. Als Untersuchungsmethode wurde ein Experiment mit Experimental- und Kontrollgruppe mit anschließender Befragung gewählt.

Herbstzeit ist Lesezeit. Für die Winzer*innen ist der Herbst der Höhepunkt des Jahres, denn mit dem Ausklingen der warmen Sommertemperaturen beginnt auch die Weinlese. Doch auch wenn es noch ein weiter Weg von der Ernte bis zum Abfüllen ist, stehen Weinproduzent*innen und Abfüller schon jetzt vor vielfältigen Herausforderungen. Neben ästhetisch-informativen Elementen wie Etikett und Farbe von Kapsel oder Schraubverschluss geht es auch um Entscheidungen wie Glasfarbe, Form der Flasche, Verschlussart und nicht zuletzt auch um das Gewicht der Flasche. Eine Masterarbeit an der FH Burgenland von Stephanie Andert nimmt letzteres zum Untersuchungsgegenstand, um herauszufinden, ob das Gewicht einer Weinflasche sich auf die Qualitätswahrnehmung bei den Kund*innen auswirkt.

Experiment mit Experimental- und Kontrollgruppe

2012 zeigte Piqueras-Fiszman and Spence in einem Experiment auf, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht einer Weinflasche und dem Preis gibt. Allerdings verzichtete das Experiment auf die Bewertung sensorischer Merkmale, also auf visuelle, geruchliche aber auch geschmackliche und taktile Reize. In der Studie von Frau Andert wurden unter Berücksichtigung dieser Merkmale die Proband*innen in zwei Gruppen aufgeteilt und jede dieser Gruppe erhielt den exakt gleichen Wein (in diesem Fall war es ein österreichischer Zweigelt) als Testobjekt. Die einzige unabhängige Variable war das Gewicht der beiden Flaschen, welches sich um 860 Gramm unterschied. Im anschließenden Fragebogen wurden die Teilnehmer*innen gebeten, Fragen über die Merkmale Herkunft, Reifepotential, Geschmack und Farbe sowie über die Preiserwartung und Zahlungsbereitschaft zu beantworten. Nach Erhebung dieser Daten wurde ein zweiter Fragebogen ausgehändigt, der Rückschlüsse auf die Weinkenntnisse der Proband*innen zuließ. "Den Studierenden gelingt es immer wieder interessante Themen in Masterarbeiten wissenschaftlich zu erforschen. Wir sind sehr stolz auf diesen aktuellen Bezug zur Weinwirtschaft", ist auch Studiengangsleiter Marcus Wieschhoff von dieser Studie begeistert.

Schwer ist nicht gleich besser

Im Vorfeld der Untersuchung wurde davon ausgegangen, dass Konsumentinnen und Konsumenten die Qualität eines Rotweines in einer Weinflasche mit höherem Gewicht besser beurteilen als die Qualität des Rotweines in einer Weinflasche mit geringem Gewicht. Das Ergebnis der Studie zeigt jedoch, dass es keinen signifikanten Unterschied bei der Qualitätsbeurteilung des Weins in Abhängigkeit zum Gewicht der Flasche gibt. Auch die Annahme, dass ein höheres Flaschengewicht einen höheren Preis erzielt, konnte widerlegt werden. Allerdings wurde mit der Studie unter Berücksichtigung der Westendorp`s Price Sensivity Meter Methode nachgewiesen, dass eine höhere Zahlungsbereitschaft bei schwereren Weinflaschen im Vergleich zu leichteren Weinflaschen vorhanden ist. Eine Bereitschaft auf leichtere Flaschen aus Gründen der Nachhaltigkeit zurückzugreifen, wurde von der Mehrheit der Proband*innen abgelehnt.

Facts zum Studiengang

Masterstudium Internationales Weinmarketing, 4 Semester, berufsbegleitend mit Präsenzunterricht an Wochenenden
Akademischer Grad: Master of Arts in Business
Studienort: Campus Eisenstadt
Zugang: Matura, Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung, Vorbereitungslehrgang mit Zusatzqualifikationsprüfung.
Mögliche Berufsfelder finden Absolventinnen und Absolventen im Marketingmanagement und Vertrieb, Einkauf, Food & Beverage Management und Print- und Onlineredaktionen. Unterrichtssprache ist Deutsch und Englisch. Es fallen keine Studiengebühren an.
Anmeldung für einen Studienstart im Herbst 2023 unter: https://www.fh-burgenland.at

(Ende)
Aussender: Fachhochschule Burgenland GmbH
Ansprechpartner: Mag. Martina Landl
Tel.: +43 5 7705 3520
E-Mail: martina.landl@fh-burgenland.at
Website: www.fh-burgenland.at
|