pte20220503018 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Europas digitale Wirtschaft hinkt hinterher

Deutschland und Europa mangelt es bei Plattformen und Infrastrukturen an digitaler Souveränität


Digitale Welt: Deutschland und die EU-Staaten haben großen Nachholbedarf (Bild: pixabay.com, geralt)
Digitale Welt: Deutschland und die EU-Staaten haben großen Nachholbedarf (Bild: pixabay.com, geralt)

Bonn/Berlin (pte018/03.05.2022/10:30)

"Digitale Autonomie ist momentan kaum mehr als eine Illusion. Deutschland und Europa können bei Plattformen und Infrastrukturen keine digitale Souveränität behaupten." So lautet das nüchterne Fazit einer neuen Studie der Universität Bonn http://uni-bonn.de im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung http://kas.de . Die weltweit wachsende Autonomielücke erschwert den Experten nach eine strategische Digitalpolitik.

"Digital Dependence Index"

Für ihre Analyse haben die Forscher Maximilian Mayer und Yen-Chi Lu den "Digital Dependence Index" (DDI) entwickelt. Dieser macht den Grad der digitalen Abhängigkeit bei Software, Hardware und Eigentumsrechten sichtbar. Der DDI sei eine "präzise Zustandsbeschreibung, mit der sich ermessen lässt, ob der jetzige Politikansatz in Brüssel und Berlin sowie der Umfang der angestoßenen Investitionen mehr als bloßen Symbolcharakter besitzen".

Das Fazit der Experten: Während die digitale Autonomie der USA, Chinas aber auch Südkoreas wächst, sieht sich Europa zunehmend mit einer doppelten Abhängigkeit bei der Informationsinfrastruktur einerseits und beim Handel mit digitalen Technologien andererseits konfrontiert, die das hiesige technopolitische Ordnungsmodell infrage stellt.

USA führen noch vor China

Laut dem DDI, der das Verhältnis von inländischer Nachfrage und ausländischem Angebot digitaler Technologien abbildet, erreicht den idealen Wert zwischen 0 und 0,25 keine Region der Erde. Die USA rangieren knapp unter 0,5, somit liefert das Angebot im Inland den Großteil der Digitaltechnologien. Zum Vergleich: China erreicht einen DDI-Score von 0,58 und nimmt damit international den zweiten Platz ein. Südkorea schafft 0,66 und ist damit drittplatziert. Deutschland und die EU-Staaten haben 0,75, die Digitalwirtschaft ist somit verwundbar.

Der vollständige Bericht mit allen Zahlen zum Download unter: http://bit.ly/39yxlQa

(Ende)
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