pte20230627021 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Fruchtfliegen: Hirnzellen schalten auf Fett um

Signale an andere Organe gesendet, damit diese in Hungerzeiten damit beginnen, Lipide zu liefern


Fruchtfliege: Hirn aktiviert bei Nothunger Fettspeicher im Körper (Foto: pixabay.com, DenitsaKireva)
Fruchtfliege: Hirn aktiviert bei Nothunger Fettspeicher im Körper (Foto: pixabay.com, DenitsaKireva)

Dresden (pte021/27.06.2023/13:40)

Zellen im Gehirn von Fruchtfliegen können ihre Energieproduktion auf Fett umstellen. Dieser Schalter fungiert laut Forschern der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) als Auslöser, um Signale an andere Organe des Körpers zu senden, damit diese in Hungerzeiten beginnen, Lipide aus den Fettspeichern in das Gehirn zu liefern. Details sind in "Nature Communications" nachzulesen.

Reaktion auf Zuckermangel

"Gliazellen reagieren auf Zuckermangel, indem sie die Fettverwertung aktivieren. In der Fruchtfliege nutzen diese Zellen Fette, die in Lipidtröpfchen gespeichert sind, oder nehmen Lipide aus dem Blutkreislauf auf, um Ketone zu produzieren, die von den Neuronen verbraucht werden können. Dieses Umschalten ist entscheidend für das Überleben der Fliege", erklärt TU-Dresden-Forscher Marko Brankatschk.

Laut der Studie fungieren Gliazellen zudem als Botenstoffe, die dem Körper die Energieknappheit des Gehirns mitteilen. "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Stoffwechselschalter in den Gliazellen als Auslöser fungiert und eine Kommunikationskaskade in Gang setzt, die den Rest des Körpers auf die schwierige Stoffwechselsituation im Gehirn aufmerksam macht", ergänzt Brankatschks Kollegin Stefanie Schirmeier.

Fettspeicher werden aktiviert

Den Experten nach mobilisieren die fettspeichernden Organe des Körpers bei entsprechender Nahrungsmangelsituation Reserven, um die Energieversorgung des Gehirns aufrechtzuerhalten. Ob es einen ähnlichen Mechanismus auch beim Menschen gibt, sei offen. Die Studie basiert auf Drosophila melanogaster, der Fruchtfliege, die seit Langem als wertvoller Modellorganismus für Entwicklungs- und Krankheitsstudien dient.

Die Analyse habe den beiden Forschern nach das Potenzial, das bisherige Verständnis des Gehirnstoffwechsels zu erweitern und unterstreichen die Bedeutung des Studiums einfacher Modellorganismen, um die genauen Mechanismen komplexer biologischer Prozesse aufzudecken.

(Ende)
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