Gesundes Essen für Mensch und Erde
Wien (pts017/31.01.2022/11:00)
Viele Übereinstimmungen zwischen gesunder Ernährung und "gesunder" Bewirtschaftung der Erde - Österreichisches Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) stellt gemeinsam mit Partnern ÖAIE-Jahresschwerpunkt "Healthy Food. Healthy Planet" vor und präsentiert dazu neueste Informationen und Projekte: das Fach-Symposium "Nutrition for a healthy planet", neues Online-Medium "Wissenschaft zum Essen" sowie Gewinnspiel-Aktion "Gesunder Warenkorb". Weitere Infos unter: https://wissenschaftessen.at
Im Rahmen einer Pressekonferenz am 26. Jänner 2022 im Wiener Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte, präsentierte das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) seinen Jahresschwerpunkt "Healthy Food. Healthy Planet" mit neuesten Studienergebnissen und mehrere Maßnahmen. "Denn es gibt zwischen gesundem Essen für Menschen und einer 'gesunden' Bewirtschaftung unserer Erde erstaunlich viele Übereinstimmungen", stellt Univ. Prof. Dr. Kurt Widhalm, Präsident des ÖAIE eingangs fest.
Aktueller Bericht 2022: Ernährung verursacht Viertel aller Treibhausgase
Nach neuen Erhebungen ist die globale Ernährung aktuell verantwortlich für rund ein Viertel der Treibhausgase und ein Drittel der globalen weltlichen Übersäuerung. Sie stellt zudem die Mehrheit aller globalen Nährstoffeintragungen und belegt 40 Prozent der eis- und wüstenfreien Landschaft. Die EAT-Lancet Kommission, bestehend aus 37 Wissenschaftlern aus 16 Ländern, korrigiert angesichts dieser neu vorgestellten Daten seine bisherigen Ernährungsempfehlungen (EAT-Lancet diet) und fordert eine noch deutlichere Erhöhung des Anteils pflanzlich-basierter Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse und auf der anderen Seite eine Reduktion der Aufnahme von Lebensmitteln aus tierischen Quellen wie Fleisch, Milch, Eier und Fisch.
"In Österreich trägt die Ernährung mit rund einem Fünftel zur gesamten Treibhausgasemission bei", informiert Univ. Prof. Dr. Henry Jäger, Leiter des Instituts für Lebensmitteltechnologie der Universität für Bodenkultur Wien. "Ein verringerter Konsum tierischer Lebensmittel, eine angepasste Energieaufnahme durch Lebensmittel und die Vermeidung von Lebensmittelabfall sind nur einige Beispiele, mit denen jeder Einzelne einen Beitrag zu einer klimafreundlicheren und zum Teil auch gesünderen Ernährungsweise leisten kann", appelliert Jäger.
Fachsymposium "Nutrition for a healthy planet" am 30. April
Am 30. April 2022 findet im Festsaal der Universität Wien das für alle Interessierte zugängliche ÖAIE-Jubliäumssymposium "Nutrition for a healthy planet" statt. Das wissenschaftliche Fachsymposium ist eine gemeinschaftliche Veranstaltung des ÖAIE in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien, der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Im Rahmen der Veranstaltung werden die Themen wissenschaftlich fundierte gesunde Ernährung, Ernährungs-Guidelines, Nutri-Scores, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die WHO-Ernährungsempfehlungen von internationalen ExpertInnen diskutiert.
"Ernährung nachhaltig denken heißt, Lebensmittel oder Ernährungsformen nicht isoliert im Hinblick auf Gesundheit oder Langlebigkeit zu betrachten, sondern ebenso Aspekte der Nachhaltigkeit wie Umweltverträglichkeit, Leistbarkeit oder soziale Gerechtigkeit sowie Fragen der Lebensmittelethik in der Bewertung zu berücksichtigen. Genau das werden wir in diesem Symposium tun", erklärt Dr. med. Christian Tatschl, Vorstandsmitglied der ÖAIE. "Denn immer mehr Menschen wollen persönliche Verantwortung übernehmen und wünschen sich daher verlässliche und transparente Wegweiser für die Auswahl ihrer Lebensmittel", so Tatschl.
Um einen umfassenden Diskurs sicherzustellen, sind möglichst unterschiedliche TeilnehmerInnen aus Industrie, Wissenschaft und Politik, aber auch Laien, bei diesem Symposium willkommen. Informationen und Anmeldungen unter: https://oeaie.org
Neues Online-Medium "Wissenschaft zum Essen"
Als Nachfolgemedium des eingestellten Printmagazins "Journal für Ernährungsmedizin" hob das ÖAIE das neue Onlinemedium "Wissenschaft zum Essen" aus der Taufe. Das Portal bereitet als digitales Magazin aktuelle Erkenntnisse der Ernährungsmedizin und -wissenschaft journalistisch leicht lesbar und für Laien allgemein verständlich auf. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass sämtliche Erkenntnisse ausschließlich evidenzbasiert sind und nicht auf Meinungen oder Interpretationen beruhen.
"Wissenschaft zum Essen" richtet sich sowohl an Laien wie auch an MedizinerInnen mit Ernährungsschwerpunkt, ErnährungswissenschaftlerInnen, DiätologInnen und alle sonstigen fachlich Interessierten an Ernährung. Abonnenten und Mitglieder des ÖAIE können in einem exklusiven Bereich die hinter den Artikeln liegenden wissenschaftlichen Informationen, Studien und Abstracts einsehen. Weitere Informationen unter: www.wissenschaftessen.at
Gewinnspiel-Aktion "Gesunder Warenkorb" vom 1. bis 31. März 2022
"Wir wollen mit dem Gewinnspiel 'Gesunder Warenkorb' das Bewusstsein für Gesundheit und Nachhaltigkeit am Beispiel des eigenen Einkaufs schärfen", erklärt Widhalm. Mitmachen ist einfach: Konsumenten schicken ein Foto ihrer Rechnung eines "gesunden Einkaufs" ein. Anschließend wird der Einkauf von einer Jury international renommierter Wissenschaftler nach Nachhaltigkeit und Gesundheit bewertet. Die Einsender, die den Anforderungen am besten gerecht werden, erhalten attraktive Preise.
"Letztendlich sind es Lebensmittelgruppen, die einen Warenkorb aufwerten: frisches Gemüse, Kräuter und Obst, möglichst wenig verarbeitete und prozessierte Produkte, ein geringer Anteil an Fleischerzeugnisse, Knabbereien und Süßigkeiten. Zwei Drittel des Warenkorbes sollten aus pflanzlichen Lebensmitteln und Speisen bestehen", gibt Diätologin Maddalena Strukul noch einen Tipp. Schlussendlich entscheidend ist der gesamte Einkauf, in dem sich ab und an auch einmal eine Flasche Wein oder ein Stück Schokolade finden darf.
"Das Gewinnspiel ist auch als eine bewusstseinsbildende Maßnahme zu einer derzeit weltweit grassierenden Pandemie einer nicht ansteckenden Krankheit zu sehen", sagt a.o. Univ. Prof. Dr. Christian Zauner, Bereichsleiter der Internistischen Intensivstation an der Medizinischen Universität Wien, "Ich spreche von der Pandemie des Übergewichtes und der Fettleibigkeit, welche zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen um sich greift", betont Zauner.
Auch die ÖAK unterstützt die Gewinnspielaktion. "Wichtig ist es auf den ökologischen Fußabdruck des Warenkorbes zu schauen, dass man mehr pflanzliche und weniger tierische Produkte kauft und isst. Hier soll der Fokus auf das 'bewusst Ernähren' gelegt werden. Und man darf auch nicht vergessen: Jeder Einkauf bewirkt eine Veränderung", unterstreicht Dr. Herwig Lindner, erster Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Präsident der Ärztekammer Steiermark.
Das Gewinnspiel startet am 1. März und endet am 31. März 2022. Alle weiteren Informationen zur Teilnahme finden sich unter: https://wissenschaftessen.at
Das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) wurde 1996 auf Initiative des damaligen Präsidenten der Ärztekammer, Prim. Dr. Michael Neumann, mit dem Ziel gegründet, Ärztinnen und Ärzte im Fach der Ernährungsmedizin fortzubilden. Das ÖAIE ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Medizin, Psychologie, Ernährungswissenschaften, Diätologie, Sportwissenschaften und Nahrungsmittelproduktion. Als führende Fortbildungs- und Forschungs-Institution für Ernährungsmedizin in Österreich richtet es regelmäßig wissenschaftliche Veranstaltung aus und publiziert vierteljährlich das "Journal für Ernährungsmedizin". Weitere Informationen unter: https://oeaie.org
(Ende)Aussender: | Martschin & Partner |
Ansprechpartner: | Mag. Hannes Martschin |
Tel.: | +43 1 40977200 |
E-Mail: | martschin@martschin.com |
Website: | www.martschin.com |