pts20210615014 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness

Gesundheitsturbo durch Erneuerbare

Fossiles Zeitalter muss auch aus Sicht der Gesundheit so rasch wie möglich beendet werden


Wien (pts014/15.06.2021/11:05) Rund acht Millionen Tote verursachen fossile Brennstoffe weltweit pro Jahr. Durch die Klimakrise sterben allein in Europa zehntausende Menschen vorzeitig aufgrund zunehmender Hitzewellen. "Die Ursachen für die Klima- und die Gesundheitskrise sind zu 90 Prozent dieselben", erklärt Heinz Fuchsig, Umweltreferent der Ärztekammer. Gemeinsam mit Umweltmediziner Hanns Moshammer und Heidrun Chen, Ärztin für Allgemeinmedizin und TCM und Mitglied von Doctors for Future fordern die drei Gesundheitsexpert*innen im Rahmen der Veranstaltungsreihe "windrichtungen" einen möglichst raschen Umstieg auf eine erneuerbare Energieversorgung.

Pro Jahr sterben in Europa 23.000 Menschen durch die Luftschadstoffe von Kohlekraftwerken. Bei der Hitzewelle 2003 kamen in Europa sogar 70.000 Menschen aufgrund überhöhter Temperaturen, verursacht durch die Klimakrise, ums Leben. In einer kürzlich erschienen Studie im Journal Environmental Research gehen die Autoren von weltweit jährlich bis zu 8,7 Millionen Menschen aus, die vorzeitig aufgrund von Schadstoffen wie Stickstoffdioxid, Ozon und Feinstaub sterben. Der überwiegende Anteil dieser Todesfälle wird durch das Verbrennen fossiler Stoffe, wie Kohle, Öl und Gas hervorgerufen. "Die Ursachen für die Klima- und die Gesundheitskrise sind zu 90 Prozent dieselben", erklärt Fuchsig. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft ergänzt: "Die Erneuerbaren Energien bieten nicht nur die Chance, unsere Energieversorgung auf nachhaltige Beine zu stellen, sondern auch die Gesundheit der Menschen zu sichern und zugleich der Klimakrise zu begegnen."

Klimaangst ist auch aus wirtschaftlicher Sicht zu vermeiden

Laut einer Umfrage unter den 14-24 jährigen macht der Klimawandel mehr als zweidrittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen große Angst und sie fühlen sich von der älteren Generation beim Thema Klimaschutz im Stich gelassen. Immer mehr Menschen leiden unter Klimaangst, die ja an sich gesund sein und in geringen Maßen auch ein Motivationsschub sein kann. Nimmt sie aber überhand, kann sie sich durchaus zu einer Erkrankung entwickeln. Erschreckenderweise entstehen dreiviertel der psychischen Erkrankungen vor dem 24. Lebensjahr, einer Zeit, in der Jugendliche die Auswirkungen der Klimakrise auf ihre Zukunft, aber nicht genügend Handeln der Akteure sehen", berichtet Chen. Bereits jetzt liegen die Kosten der psychischen Erkrankungen weltweit bei 2 Billionen Euro. "Was wir alle, aber besonders die Jugendlichen brauchen ist Hoffnung, dass endlich ausreichend gegen die Klimakrise unternommen wird - die Erneuerbaren sind diese sichtbare Hoffnung und daher ein besonders wichtiges und sichtbares Zeichen gegen Klimaangst" so Chen.

Fossile Energien gehören aufs Abstellgleis

Dass die Nutzung von Kohle, Erdöl und Erdgas so schnell wie möglich beendet werden muss, ist auch für Umweltmediziner Hanns Moshammer, Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin an der MedUni Wien klar. "Auch bei den Erneuerbaren müssen Gesundheitsnormen berücksichtigt werden", stellt Mooshammer fest: "Im Vergleich mit den fossilen Kraftwerken und der Nutzung der Atomenergie haben wir bei den Erneuerbaren aber ein um mehrere Dimensionen niedrigeres Risiko was die Gesundheit der Bevölkerung betrifft. So gesehen sind die Erneuerbaren ein regelrechter Gesundheitsturbo für die Menschen."

EAG muss jetzt beschlossen werden

Damit die Energiewende aber gelingen kann, braucht es als Grundvoraussetzung das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). "Wir diskutieren diese gesetzliche Grundlage mittlerweile schon beinahe 8 Jahre. Die Branche erwartet sich einen parlamentarischen Beschluss mit breiter Mehrheit spätestens Anfang Juli", fordert Martina Prechtl-Grundnig Geschäftsführerin vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich abschließend.

Zur gesamten Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1046223

(Ende)
Aussender: IG Windkraft
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